Die niederen Pilze in ihren Beziehungen zu den Infectionskrankheiten und der Gesundheitspflege / von C. v. Nägeli.

  • Nägeli, Carl, 1817-1891.
Date:
1877
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die niederen Pilze in ihren Beziehungen zu den Infectionskrankheiten und der Gesundheitspflege / von C. v. Nägeli. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    20/330 (page 14)
    Seit.- Zucker invertirt, die Spaltpilze ein solches, welches alle Kohlenhydrate eben- falls in gährungsfähigen Zucker überführt und feste eiweissartigeVerbindungen löslich macht. e. Bei Ausschluss der Pilze werden die organischen Substanzen äusserst langsam durch Oxydationsprocesse (langsame Verbrennung) zersetzt, und zwar bilden sich durch unvollständige Verbrennung die kohlenstoffreichen Humussubstanzen, durch vollständige Verbrennung Kohlensäure, Wasser und Ammoniak 7—14 3) Die Schimmelpilze und die Sprosspilze sind nahe verwandt, konnten aber mit Ausnahme eines Falles, wo der nämliche Pilz (Mucor) in beiden Vogetationsformen auftritt, noch nicht in einander übergeführt werden. Die Spaltpilze dagegen stehen mit keiner der beiden andern Gruppen in ge- netischem Zusammenhang, indem sie weder andere Pilzformen erzeugen, noch aus denselben entstehen können 15—18 4) Die naturhistorische Speeles ist bei den niederen Pilzen nicht in der Weise ausgebildet, dass ihr besondere Zersetzuugsfuuctionen entsprächen. Wenn es bei den Spaltpilzen verschiedene Species giebt, so bewirkt jede einzelne derselben verschiedene Zersetzungen, sowie anderseits die nämliche Zer- setzung durch verschiedene Spezies veranlasst wird. b. Jede Spezies der Spaltpilze tritt in mehi-eren, morphologisch und physiologisch verschiedenen Formen auf, welche durch die äusseren Verhält- nisse rasch oder laugsam in einander umgewandelt werden, wobei die frühere Hefenwirksamkeit verloren geht und eine andere erworben wird (Anpassung, Acclimatisation) 18—24 II. Lebensbedingungen der niederen Pilze. 5) Bezüglich der Lebensbedingungen verhalten sich nicht nur die verschiedenen Pilze ungleich, sondern auch der einzelne für sich je nach dem Zustande, in dem er sich befindet, oder nach der Function, die er vollzieht. Man hat in dieser Beziehung zu unterscheiden: a. Wachsthum und Vermehrung durch Zellenbilduug (Evolution). b. Rückgang der Lebensbewegung (Involution). I. Periode mit der Fähigkeit in a. überzugehen. II. Perlode ohne diese Fähigkeit. c. Bildung von Ruhesporeu. d. Ruhendes (latentes) Leben (Stillstand der Lebensthätigkeit ohne Ab- sterben). e. Hefenwirkung 25 (J) Die Nährstoffe, welche die niederen Pilze zum Wachsthum und zur Ver- mehrung bedürfen, sind ausser den mineralischen Nährsalzen entweder eine höhere, kohlenstoff- und stickstoffhaltige Verbindung, oder Ammoniak mit einer höheren stickstofffreien Kohlenstoffverbindung (Weinsäure, Essigsäure, Humussäure, Karbolsäure, Salicylsäure, Alkohol, Glycerin, Zucker etc.). .