Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie / herausgegeben von H. v. Ziemssen.

Date:
1878
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Credit: Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie / herausgegeben von H. v. Ziemssen. Source: Wellcome Collection.

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    nicht mit solcher Bestimmtheit hingestellt, so würde man, unter An- nahme des so leichten Uebersehens einzelner Miliartuberkel, gewöhn- liche tuberkulöse Meningitis vermuthen. Bei der sorgfältigen Unter- suchung darf man aber ein Uebersehen derselben nicht annehmen. Ziehen wir unsere eigene Erfahrung zu Rathe, so könnten wir wohl einige Fälle anführen, welche dem Angeführten sehr nahe stehen. Aber keinen haben wir erlebt, wo nicht die Gewissheit vorhan- den wäre, dass es sich um einen chronischen Schrumpfungsprocess des Hirns schon vor der letzten tödtlichen Attaque gehandelt;- nament- lich haben wir dergleichen Dinge mehrfach im Verlaufe chronischer Psychosen sowie auch bei Dementia paralytica gesehen. Andere Veränderungen im Körper, namentlich chronische Lungenveränderun- gen fanden sich daneben. Wir gestehen gerne ein, dass auch unter solchen Umständen der Tod unter Symptomen des Druckes des Räthselhaften noch genug hat, aber an eine acute Hirnstörung zu denken, welche in ihrer Ausbildung durch das Erlöschen des Lebens unterbrochen wird, haben wir noch nicht das Recht. — D. Apoplexia serosa. Wenn wir von allen in das Kapitel Hirnödem einschlägigen Fällen abziehen die cadaverösen Zustände, das bisher betrachtete congestive acute Oedem, das später anzuführende acute Stauungs- ödem, das acute entzündliche Oedem bei Herderkrankungen, sowie alle chronischen Stauungsödeme (welche gewöhnlich gar keine nennens- werthen Symptome machen), so sollten nunmehr nach den Anschauun- gen der Schule eine Anzahl Fälle übrig bleiben, in denen ein apo- plektiformes, schnelles Sterben ohne voraufgegangeue Krankheit beobachtet wird und in denen die Sectiou ergibt: a) Einen acuten serösen Hirnerguss, der schnell zum tödtlichen Hirndruck steigt, b)2Ab Wesenheit aller Umstände im Körper, aus denen ein solches Ereigniss im Hirne abgeleitet werden könnte. Wir sind geuöthigt, von vornherein zu erklären, dass solche Fälle uns nie vorgekommen sind; dass wir die Erzählungen der Casuistik nicht als beweiskräftig anerkennen können und dass wir hier daher des Gänzlichsten mit der Ueberlieferung brechen und erklären müssen, dass es eine seröse Apoplexie in diesem Sinne nicht gibt. — Diese Zweifel sind übrigens schon bei anderen Aerzten sehr lebhaft gewesen und überaus bezeichnend sind schon die Aeusserun-