Die Orthoröntgenographie : Anleitung zum Arbeiten mit parallelen Röntgenstrahlen / von Franz M. Groedel.

  • Groedel, Franz Maximilian, 1881-1951.
Date:
1908
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Credit: Die Orthoröntgenographie : Anleitung zum Arbeiten mit parallelen Röntgenstrahlen / von Franz M. Groedel. Source: Wellcome Collection.

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    keineswegs leicht, die Fernaufnahmen auszumessen. Vor allem vermissen wir sehr oft einen scharfen Rand des Herzschattens, da auch bei 1 Sekundenaufnahmen die Pulsationen noch die Bildschärfe stören. Ausserdem ist die Darstellung der Mittel- linie im Teleröntgenogramme sehr schwierig. Der Längs- durchmesser lässt sich verhältnismässig leicht darstellen. Die Transversaldimension messe ich in folgender Weise. Ein recht- winklig gebogener Massstab wird auf die Rückseite des Films aufgelegt. Von der grössten Konkavität des rechten Herz- randes aus messe ich 4 cm ab und ziehe dann mit Fettstift eine Linie entlang dem rechtwinklig gebogenen Teil des Mass- stabes, der möglichst in die Richtung der vermutlichen Mittel- linie eingestellt ist. Dann messe ich den grössten Abstand des linken Herzrandes von dieser Linie und zähle 4 cm hinzu. Es ist auch dieses Verfahren ungenau, aber wenigstens einfach. Wenn also auch die technischen Schwierigkeiten der Fernaufnahmen jetzt behoben sind, so ist doch die Zeichnung eines Orthodiagrammes immer noch bedeutend leichter und schneller ausführbar, seine Ausmessung sicherer und seine Her- stellung gegenüber einer kostspieligen Photographie fast ohne Unkosten möglich. Den Einwand, dass die Orthodiagraphie besondere Uebung voraussetze, kann ich nicht gelten lassen, Auch die Perkussion muss erlernt werden, will man sichere Resultate erhalten. Der Ansicht Koehlers, dass die Tele- röntgenographie die einzelnen Herzabschnitte resp. die einzelnen Plerzbogen besser erkennen lasse, kann ich ebenfalls nicht bei- stimmen. Allerdings kann man bei genügender !! Technik die Fernaufnahmen so gut herstellen, dass wir die Bogen des Herzrandes deutlich erkennen. So scharf wie bei Nahaufnahmen, die ich in :/io bis ]/20 Sekunden aufnehme, werden sie aber doch nie. Dagegen können wir sie während des Orthodia- graphierens am allerdeutlichsten erkennen und aufzeichnen. Es gehört hierzu nur, wie gesagt, eine harte Röhre und starke Abblendung, und als Wichtigstes, die Gewohnheit, die ver- schiedenen Pulsationen und verschiedenen Schattenintensitäten des Plerzschattenrandes schnell und sicher zu deuten. Aber in einer Beziehung sind die Teleröntgenogramme sehr wert- voll: Für die korrekte Projektion der Thoraxorgane mit