Ueber Molenschwangerschaft : Inaugural-Dissertation, der medicinischen Facultät zu Würzburg vorgelegt / von Anton Gamringer.

  • Gamringer, Anton.
Date:
1863
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Credit: Ueber Molenschwangerschaft : Inaugural-Dissertation, der medicinischen Facultät zu Würzburg vorgelegt / von Anton Gamringer. Source: Wellcome Collection.

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    derung; die Vaginalportion, mit dem Finger leicht er- reichbar, war etwas aufgelockert, ohne Narben, für den Finger undurchgängig, doch etwa erbsengross geöffnet, Blut floss in geringer Menge ab. Die Kranke wurde horizontal gelagert und expec- tativ behandelt. Gegen den heftigen Durst bekam sie säuerliches Getränk. Nach zwei Tagen wurden die Schmerzen im Kreuze und Unterleibe heftiger, gingen bald in wahre Wehen über; die Blutung wurde bedeutend. Bei der Unter- suchung fand man den Muttermund thalergross geöffnet, und im Umkreis desselben eine hühnereigrosse Ge- schwulst hineinragen. Da bei der ohnehin schon anä- mischen Person die Blutung Gefahr drohte, so ensschloss man sich zur künstlichen Entfernung des Gebildes. Diese Manipulation war sehr einfach; mit dem Zeige- und Mittelfinger konnte man es umgreifen und auf einen Zug folgte dasselbe der Hand. Die Mola hatte die Grösse eines Höhnereies und stellte einen geschlossenen Sack dar, der von einem dunkelblaurothen Blutcoagu- lum umhüllt war. Unter diesen fand man nach dessen Entfernung die ziemlich dicke mit Blnt imbibirte, an manchen Stellen gelblich matt weisse, fettig entartete, mit sehr zahlreichen Grübchen versehene Membran, die sich als Dicidna vera darstellte. An einer Stelle konnte man die ganze Wandung des Gebildes in 3 Schichten theilen, während dieses an den übrigen Stellen wegen der festen Verwachsung der Häute unmöglich war. An jener Stelle fand man unter der oben beschriebenen Membran eine zweite dickere, zottige, die sich deutlich als Chorion und darunter ein drittes, dünnes, seröses, glänzendes Blatt, als Amnion charakterisirte. Letzteres