Lehrbuch der Ohrenheilkunde : für practische Ärtze und Studirende / von Adam Politzer.

Date:
1878-1882
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Credit: Lehrbuch der Ohrenheilkunde : für practische Ärtze und Studirende / von Adam Politzer. Source: Wellcome Collection.

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    Knöcherner Theil der Tuba Eustachii. t B. Der Eustach'sche Canal (Ohrtrompete). Die Trommelhöhle tritt durch den Eustach'schen Canal mit der Rachenhöhle in Verbindung. Diese Röhre, welche den Luft- austausch zwischen der äusseren Atmosphäre und der Trommelhöhle vermittelt, ist von grosser Wichtigkeit für die physiologischen Functionen des Gehörorgans, da die Krankheitsprocesse, welche die Wegsam- keit der Ohrtrompete beeinträchtigen, durch Entstehung abnormer Spannungsverhältnisse am Trommelfelle und den Gehörknöchelchen mehr oder minder beträchtliche Functionsstörungen veranlassen. Aber auch in practischer Reziehung ist die Ohrtrompete von ebenso grosser Redeutung, indem wir bei der Häufigkeit der Mittelohr- krankheiten durch die Untersuchung der Ohrtrompete nicht nur öfters die Erkenntniss der krankhaften Zustände im Mittelohre er- langen, sondern uns auch die Möglichkeit geboten ist, auf diesem Wege die Heilmittel dem Mittelohre zuzuführen. Der Eustach'sche Canal besteht aus einem knöchernen und einem knorpeligen Theile. Die Stellung des Canals zur Horizon- talen ist eine schräge; derselbe hat nach Henle eine fast genau zwischen der transversalen und sagittalen diagonale Richtung und bildet die Axe der Tuba mit der transversalen Axe des Gehör- ganges einen Winkel von 135% mit dem Horizonte einen Winkel von 40, Die Länge des ganzen Canals ist wegen des nicht scharf mar- kirten Anfanges des knöchernen Theiles in der Paukenhöhle, nicht genau bestimmbar, sie beträgt 34—36 Mm., wovon beiläufig 2/3 auf den knorpeligen Abschnitt kommen. Die engste Stelle der sog. Isthmus tubae, welcher noch im knorpeligen Abschnitte vor der Vereinigungsstelle des knorpeligen mit dem knöchernen Theile liegt, misst in der Höhe 1^2—2 Mm., in der Breite V2—Mm. 1. Der knöcherne Theil der Tuba Eustachii. Der knöcherne Theil der Ohrtrompete, welcher nach oben an den canal. pro tens. tymp., nach unten und medianwärts an den carotischen Canal grenzt, entwickelt sich aus dem vorderen medianwärts gerichteten Abschnitte der Trommelhöhle; die Grenze zwischen dieser und der Ohrtrompete ist jedoch keine scharf markirte, weil die obere und die seitlichen Wände der Trommelhöhle ununterbrochen in die Ohr- trompete übergehen. Nach unten hingegen ist die Begrenzung eine schärfere und zwar an jener Stelle, wo die schief aufsteigende vordere Trommelhöhlenwand zur unteren Wand der knöchernen Ohrtrompete