Ein Beitrag zur Pathologie des Riesenwuchses / klinische und pathologisch-anatomische Untersuchungen / von Dr. Fritsche und E. Klebs.

  • Fritsche, Dr.
Date:
1884
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Credit: Ein Beitrag zur Pathologie des Riesenwuchses / klinische und pathologisch-anatomische Untersuchungen / von Dr. Fritsche und E. Klebs. Source: Wellcome Collection.

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    Ermüdung in denselben („wie Blei“). Zwei Jahre später werden auch die Hände und Finger grösser und dicker. Auch hier spannendes Ge- fühl und Ermüdung. In den letzten 4 Jahren sei der Zustand stationär gehlieben, die Beschwerden seien geringer seither und das Arbeiten gehe wieder. Fried reich constatirte Folgendes: Hände, Füsse und Unterschenkel wie elephantiastisch, doch bedingt durch Volumszunahme der Knochen. An Unterschenkeln und Vorderarmen die Epiphysen ver- dickt, aber auch die Diaphysen; Kanten abgerundet. Besonders gross sind die Hand- und Fusswurzelknochen und die Kniescheiben. Nirgends Exostosen, Knochen überall glatt. Auch am Stamm Hyperostose, Sternum, Scapulae, Darmbeine, Rippen, Dornfortsätze der Wirbel sind verdickt, ganz besonders die Claviculae, die doppelt so dick wie normal. Im Gesicht besonders die Jochbeine, Gaumenbeine und Alveolarfortsätze verdickt, Zähne nicht verändert. Ebenso das Schädelgewölbe normal. An den Ohr- und Tarsusknorpeln, am Kehldeckel und der Nasenscheide- wand deutliche Hyperchondrose, nicht aber am Kehlkopf und der Trachea. Aeussere Haut an Händen und Füssen etwas verdickt. Nägel colossal vergrössert. Muskulatur schlaff, schlecht genährt. Schwacher Händedruck. Längere und schwere Arbeit unmöglich. Nach langem Stehen und auch sonst Brennen der Füsse. Sensibilität normal. Ebenso die inneren Organe. Seit der Krankheit auffallende Neigung zu Fuss- schweiss. Die Harnuntersuchung ergibt nichts Abnormes, doch ist das Leiden jetzt stationär. Jodkali ohne Erfolg. Bruder Karl, 22 Jahre, hat dasselbe Leiden. Beginn im 17. Jahre. Verlauf beinahe derselbe. Auch stationär seit 2 Jahren. Allgemein- befinden besser entsprechend der leichteren Erkrankung. Auch fehlt die Neigung zu Schweiss und das Gefühl von Brennen. Fall von Lombroso, von Fränkel in Virch. Archiv Bd. 46 mit- getheilt. Mann von 37 Jahren. Gesund bis zum 21. Jahre. Dann Lungen- blutung. Nachher colossale Corpulenz. Ungeheuerer Appetit. Aber Schmerzen in Knochen und Gelenken. Wegen zunehmender Schwäche, Dyspnoe, Cardialgie wurde er allmälig arbeitsunfähig. 16 Jahre nach Beginn der Erkrankung folgender Befund. Körpergewicht 120,4 Kilo. Körperlänge 1,80 M. Schädel normal, aber das Gesiebt unverhältmässig breit. Jochbeine enorm, noch mehr die Länge und Dicke des Unter- kiefers. Die Weichtheile des Gesichts nicht entsprechend vergrössert. Ohren normal, Augen wenig vergrössert. Nase und Zunge sehr wenig ver- dickt, Lippen, besonders die Unterlippe, wulstig. Zähne nicht verändert. Hals doppelt so dick als gewöhnlich, enorm die Entwickelung der Schulter und Schlüsselbeine, des Thoraxumfangs (unter den Brustwarzen