Ein Beitrag zur Pathologie des Riesenwuchses / klinische und pathologisch-anatomische Untersuchungen / von Dr. Fritsche und E. Klebs.

  • Fritsche, Dr.
Date:
1884
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Credit: Ein Beitrag zur Pathologie des Riesenwuchses / klinische und pathologisch-anatomische Untersuchungen / von Dr. Fritsche und E. Klebs. Source: Wellcome Collection.

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    LäDge hat das Sternum, die Schulterblätter und Schlüsselbeine (?) sind da- gegen nicht vergrössert. Die Beckenbreite ist entschieden vermehrt, auch wenn wir hier besonders berücksichtigen, dass die Dicke der Hautdecken die Genauigkeit der Maasse beeinträchtigt. An den oberen Extremitäten lässt sich in der Länge der Oberarme kein Unterschied zum Vergleichsarme nach weisen, die Vorderarmknochen aber sind etwas länger, aber erst die Hand zeigt eine bedeutende Differenz. Der Umfang der Oberarme bleibt hinter dem gar nicht dicken Vergleichs- object zurück, die Vorderarme sind gleich, die Hände aber und die Finger sind auch in Breite und Dicke den andern ganz enorm überlegen. Ganz ähnliche Verhältnisse finden wir an den Beinen. Die Ober- schenkel sind in der Länge gar nicht verändert, die Unterschenkel etwas, die Flisse ganz bedeutend vergrössert. Abgesehen nun von diesen auf die Grössenverhältnisse des Körpers bezüglichen Befunde ergibt die genauere Untersuchung zunächst an den äusseren Weichtheilen folgendes Bemerkenswerthe. Der Patient macht den Eindruck einer recht bedeutenden Anämie. Die Hautdecken sind durchweg blass und auffallend trocken und ziemlich stark pigmentirt. Doch keine Pigmentflecke, keine Varicen, keine Oedeme. Nirgends elephantiastische Infiltrate der Haut, keine Warzen. An der linken Wade ein unbedeutendes cliron. Ekzem. Am Bücken einige Mollusca fibrosa. An dem kurzen, etwas eingezogenen Abdomen liegt die ziemlich fettreiche Haut in tiefen Querfalten, deren eine den Nabel verbirgt. In den Handtellern und an den Fnsssohlen fühlt sich die Haut derb und massig an, lässt sich in grosse weiche Falten erheben. Dieselbe erscheint in ihrer ganzen Dicke hypertrophisch und ebenso, vielleicht noch mehr das subcutane Bindegewebe. Aehnlich macht sich diese Hypertrophie der Haut und ihrer Unterlage geltend an Ellbogen und Knieen. Hier erscheint die Haut wie zu weit, ist ausser- ordentlich verschieblich, lässt sich in dicken weichen Wülsten weit mehr als gewöhnlich abfassen. Durch die Hypertrophie der Haut ist offenbar z. Th. der Contrast zwischen Knieumfang und Ober- und Unterschenkel- umfang bedingt, ein Contrast, der anderseits der bedeutenden Abmagerung der Muskeln zur Last fällt. Noch entschiedener tritt die abnorme Ent- wicklung der Hautdecken hervor an den dicken weichen Fingern, der Ferse, an Lippen, Kinn, Nase und Ohren. Die letzteren beiden verdanken ihre ansehnliche Grösse jedoch nicht etwa nur der Zunahme der Weich- theile, sondern lassen eine deutliche Vergrösserung der knorpligen resp. knöchernen Stütze erkennen. Wohl am deutlichsten beweist das abnorme Wachsthum der Haut der Befund am Hinterhaupt. Hier sitzt an der