Sarcoma der Wirbelsäule ... / Ferdinand Brill.

  • Brill, Ferdinand (Friedrich Adolf Ferdinand), 1864-
Date:
1889
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Credit: Sarcoma der Wirbelsäule ... / Ferdinand Brill. Source: Wellcome Collection.

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    Man pflegte bisher sämmtliche Tumoren der Wirbel¬ säule, metastatische sowohl wie primäre Geschwülste, die vom Knochengewebe selbst oder vom Periost ausgingen, zur Destruetion eines oder mehrerer Wirbel und dadurch zur Deformität der Wirbelsäule und Compression des Rücken¬ marks führten, einfach als Wirbelkrebs zu bezeichnen. Man stellte so diese AfFection der Wirbelsäule, die durch „After¬ gewächse “ bedingt war, im Gegensatz zu der weit häufiger vorkommenden, aber zu ähnlichen klinischen Erscheinungen führenden Spondylitis oder Malum Potii. Auf diese Weise hat man Tumoren verschiedenster Structur und Abkunft, epithelialen und bindegewebigen Ursprungs zusammengeworfen, da für die älteren Autoren allein das klinische Verhalten bei der Einteilung und Bezeichnung der Geschwülste massgebend war. So ist es zu erklären, dass früher den Hauptrepräsentanten der beiden Geschwulstreihen des mittleren und äusseren Keim¬ blattes ganz andere Bedeutung beigelegt wurde, wie es heute allgemein geschieht. Es ist daher wohl angebracht, einen kurzen Rückblick zu werfen auf die Stellung, welche zu den verschiedenen Zeiten Sarcom und Careinom in der Onkologie eingenommen haben. Galen sagt: „Sarcoma est incrementum carnis (Gagxog av^Gtg) in naribus naturae modum excedens, und benennt somit gewisse polypöse Geschwülste der Nasenhöhle mit Sarcom. Später wurde es allgemein für Tumoren angewandt von fleischigem Aussehen und weicher Consistenz, besonders von allen gutartigen Geschwülsten. Von englischen Autoren werden zum Teil noch jetzt als Sarcome die verschiedenartigsten Neoplasten bezeichnet, sofern dieselben von weicher Con¬ sistenz sind und keine Neigung zu Ulceration zeigen.