Systematisches Handbuch der Geburtshulfe fur Geburtshelfer, Aerzte, und Wundarzte. Nach neuen Ansichten bearbeitet / von Johann Christian Gottfried Jorg.

Date:
1807
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Credit: Systematisches Handbuch der Geburtshulfe fur Geburtshelfer, Aerzte, und Wundarzte. Nach neuen Ansichten bearbeitet / von Johann Christian Gottfried Jorg. Source: Wellcome Collection.

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    liegt, mehr oder weniger ohne Nachtheil ausgedehnt werden kann. Ist nun aber die Ausdehnung sehr hoch gestiegen, und werden selbst dadurch die be- nachbarten und entfernten Theile beträchtlich affi- cirt, so wird der Schmerz in der Gegend, wo der Embryo Hegt, aulserordentlicb stark und fast so, wie er bey den Zusammenziehungen der Gebärmutter während der Geburt sich zu aufs* rn pflegt. In der That ist auch alles so , als wenn ein Bestreben , eine Geburtsthärigkeit entstände, um den fremden Kör- per fortzuschaflfen. Die Schmerzen lassen bisweilen nach, kommen aber nach einigen Stunden oder Ta- gen stärker wieder und hiaiten, nur durch kleine Zwi- schenräume unterbrochen, mehrere Wochen an, bis das Leben der Schwangern den Anstrengungen end- lich unterliegt, oder die ganze Scene eine ander» Wendung nimmt. §. 130. Am öftersten endet eine solche Schwangerschaft aufsershalb der Gebärmutter 59, dafs nun unter den heftigsten Schmerzen die Hülle, in welche der Em- bryo eingeschlossen ist, zerreifst und derselbe in die Bauchhöhle fällt, wodurch dann eine Bauchschwan- gerschaft (graviditas abdominalis secundaria) entsteht, wenn vorher eine Muttertrompeten- oder Eyerstock- schwangerschaft Statt hatte. Am öftersten geschieht dies zwischen dem zweyten und sechsten Monathe. Bald nach dem Risse stirbt gewöhnlich die Schwan- gere , dieses Ende gilt jedoch nur von der Mutter- trompeten - und Eyerstocksschwangerschaft, kann aber nicht von der Mutterscheiden - oder Bauch- schwangerschaft angenommen werden.