Die nervösen Krankheitserscheinungen der Lepra : mit besonderer Berücksichtigung ihrer Differential-Diagnose nach eignen auf einer Studienreise in Sarajevo und Constantinopel gesammelten Erfahrungen / von Max Laehr.

  • Laehr, Max.
Date:
1899
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Credit: Die nervösen Krankheitserscheinungen der Lepra : mit besonderer Berücksichtigung ihrer Differential-Diagnose nach eignen auf einer Studienreise in Sarajevo und Constantinopel gesammelten Erfahrungen / von Max Laehr. Source: Wellcome Collection.

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    ganz dem bekannten Mal perforant gleichend. Die Haut ist in der Umgegend derselben meist derb infiltrirt, trocken und stark schup- pend, und in der Mitte liegt das trichterartig sich verjüngende, nässende Geschwür. Fast alle bosnischen Kranken zeigten solche Geschwüre in reichlicher Menge, besonders ausgebreitet an den Füssen, aber nicht nur unter den Metakarpalköpfchen der ersten und fünften Zehe, sondern häufig auch an der PlantarHäche der. Endphalangen, am inneren oder äusseren Fussrande, in dem Zwischen- knochenraum, auch auf der Dorsalfläche. In anderen Fällen wiesen ausgedehnte, bisweilen stark pigmentirte, mehrfach auch keloidartige Narben auf das frühere Vorhandensein derartiger Ulcerationen hin. Hierdurch, wie durch die damit cinhergehenden atrophischen und hypertrophischen Veränderungen an den Phalangen, die Gelenk- affektionen, die Nagelverstümmelungen, und vor allem durch die aus allen diesen Processen resultirenden Mutilationen gewinnen die oberen und unteren Extremitäten das eigentümliche Aussehen, welches veranlasst, dass ihre Träger in Lepraländern ohne Weiteres als Lepröse betrachtet werden. Auftreibungen einzelner Phalangeal- knochen und Knochenatrophien, speciell der Endphalangen der Zehen, begegnen wir vielfach in unseren Krankengeschichten (II, IV, V, VII) — mehrfach ist von einer Zehe nur noch ein kleiner Weichtheilkegel vorhanden —, desgleichen auch Arthropathien von Hand-, Fuss- und Fingergelenken (II, III, VII, IX) und mit relativer Häufigkeit Ver- änderungen der Nägel. Besondere Beachtung verdienen die eigen- thümlichen ainhumoiden Abschnürungen der Fingerphalangen von Nr. X, welche bereits von von Düring, Zambako und Ehlers eine eingehende Besprechung erfahren haben. Ein Ausfallen der Kopfhaare wurde bei keinem unserer Kranken bemerkt, ein theilweiser Verlust der Augenbrauen nur bei drei Kranken, von denen einer an einem von der Wange nach oben sich ausdehnenden erythematösen Hautinfiltrat (XII), die beiden anderen an Lepraknoten im Gesicht litten (XIII, XIV); der zuletzt aufge- führte zeigte entsprechend der Entwicklung von Lepromen auf dem Oberlid auch einen Cilienausfall. Die von Manchem als charakteristisch für Lepra beschriebene Trockenheit der Haut fanden wir in der Mehrzahl der Fälle an den Extremitäten, auch am Gesicht sehr ausgesprochen, aber doch keineswegs ausnahmslos. Auch wenn wir von der bei I und VII ausdrücklich bemerkten starken Schweisssekretion in der Achsel- höhle absehen, treffen wir noch bei V, VIII und X auf die Angabe,