Ein Fall von Sarcom der Tibia ... / vorgelegt von Heinrich Kirchner.

  • Kirchner, Heinrich.
Date:
1894
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Credit: Ein Fall von Sarcom der Tibia ... / vorgelegt von Heinrich Kirchner. Source: Wellcome Collection.

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    Johannes Müller, dessen histologische Untersuch¬ ungen die Systematik der Geschwulstlehre so wesentlich forderten, vermochte nicht dem Begriff des Sarcoms eine klare und gleichzeitig umfassende Grundlage zu gewinnen. Die gegenwärtige Stellung des Sarcoms im System der Onkologie ist von Virchow begründet worden. Dieser Autor wies nach, dass eine Anzahl der aus dem Binde¬ gewebe hervorgegangenen Geschwülste auf Grund histo¬ logischer Verwandtschaft und in Berücksichtigung gewisser Übereinstimmungen in ihrer Lebensgeschichte unter dieser Benennung zusammenzufassen seien. Das Sarcom schliesst sich nach dieser, von den Pathologen der Neuzeit allgemein angenommenen Auf¬ fassung, eng an die typischen Geschwülste der Binde¬ substanzreihe an; es unterscheidet sich von ihnen durch die vorwiegende Entwicklung der zelligen Elemente. Steht demnach jeder einzelnen Art der Bindesubstanz- Geschwülste eine entsprechende Sarcomart gegenüber, so scheint auf den ersten Blick die Annnahme begründet, dass ein Sarcom nichts Anderes sei als das Produkt der stärkeren Zellwucherung in einer typischen Bindegewebs- geschwillst; dass man also von einer sarkomatösen Ent¬ artung bestimmter Geschwülste sprechen könne, oder von einem Myxoma sarcomatosum, Fibroma sarcomatosum u. s. w. Es würde hiernach das Sarcom zu den Binde- gewebs-Geschwülsten im weiteren Sinne eine ganz ana¬ loge Stellung einnehmen, wie das Carcinom zu den Epi¬ theliomen und Adenomen. Insofern durch die stärkere Wucherung der zelligen Elemente unverkennbar eine gewisse Atypie des Geschwulst-Gewebes im Vergleich