Diätetik für gesunde und schwache Augen : oder Was hat man zu thun, um sein Gesicht bis in's hohe Alter möglichst zu erhalten ; ein Handbuch für Aerzt und gebildete Nichtärzte.

  • Weller, Carl Heinrich, 1794-1854.
Date:
1821
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Credit: Diätetik für gesunde und schwache Augen : oder Was hat man zu thun, um sein Gesicht bis in's hohe Alter möglichst zu erhalten ; ein Handbuch für Aerzt und gebildete Nichtärzte. Source: Wellcome Collection.

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    »75 r \ Brille kaum von der Nase entfernen, ihren Lieblings- neigungen ohne Unterlafs folgen und z. E. am liebsten kleine Schrift lesen, oder sehr klein und fein schrei- ben, die sich überhaupt beständig mit Bearbeitung kleiner Objecte, vorzüglich bei zu geringem oder bei Kerzenlichte beschäftigen, obenein wohl gar eine schlechte, unpassende und zu scharfe Brille haben, verlieren die Hoffnung, zwischen ihrem dreifsigsten und vierzigsten Jahre ohne Brille gut sehen zu lernen geradezu; bedürfen vielmehr der Gläser beständig, wo dann endlich bei Manchem eine Zeit kommt, vi^o er 'selbst nicht weifs, w^as für eine Brille er noch neh- men soll, ob eine noch schärfere concave, oder eine convexe. Beide wollen nun aber seinem Gesicht nicht mehr zusagen, und leider ist dann der zu grofse Brillen- liebhaber dahin gekommen, dafs er sich neben seinem alten Aügenfehler, noch eine wahre Schwäche der Sehkraft zugezogen .hat, welcher letztere Fehler als^ dann freilich der wichtigste ist Daj wo diese Schv^^achsiclitigkeit die Myopie ia «pätern Jahren nicht zu begleiten anfängt, kann we- nigstens die Kurzsichtigkeit bis in's höchste Alter aus- dauern, wie wir dieses an vielen aclitungs\verthei\ Gelehrten und Künstlern sehr häufig beobachten kön- nen. Solche Personen tragen dann auch concave Glä- ser so lange sie leben. Die dritte Art der Myopie w^ird zwar nicht sehr oft gefunden, ist aber, wo sie gegenvt^ärtig, mit einer wirklichen Abnahme der Sehkraft nicht selten vergesellschaftet, und in dieser Hinsicht in der That unangenehmer und gefährlicher, als die beiden ersten Arten, Nun zur Heilung der Myopie. Bisher hat man es kaum für nöthig gehalten, eine Heilung dieser Krankheit anzurathen, weil man die Brillen als das Ä^on plus ultra bis jetzt betrachtete