Licence: Public Domain Mark
Credit: Ueber Trachom / von E. Raehlmann. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)
34/46 (page 2460)
Licence: Public Domain Mark
Credit: Ueber Trachom / von E. Raehlmann. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)
![nischer Blennorrhoe vorwiegend in Form multipler Infiltrate und (;e schwüre und geht nicht selten zu Grunde. Wie derbe pannöse Trübungen für Trachom, so sprechen Irispro- lapsus, Iris- und Hornhautstaphylome in zweifelhaften Fällen mehr für chronische Blennorrhoe. Der Unterschied zwischen Blennorrhoe und Trachom kann unter Um- ständen noch schwieriger werden, wenn neben den trachomatösen Ver- änderungen noch Schwellungen des Papillarkörpers vorhanden sind, wo- durch die Conjunctiva stellenweise jenes regelmässig rauhe, für chro- nische Blennorrhoe charakteristische, sammetartige Aussehen gewinnt. Diese Betheiligung des Papillarkörpers fehlt aher in typischen Fällem des Trachoms vollständig, ist als eine im Ganzen nicht häufige Compli- cation anzusehen und pflegt nur ausnahmsweise so in den Vordergrund des Krankheitsbildes zu treten, dass die Follikelbildungen gegenüber den Wucherungen der Papillen zurücktreten. In solchen Fällen hat man Mischformen zwischen Trachom und Blennorrhoe vor sich. Wie schon: erwähnt, waren diese Formen zur Zeit der Militärepidemien gar nicht selten (vergl. S. 2430 [2]). Die eigentliche Trachomnarbe ist von der Conjunctivalnarbe nach; blennorrhoischen Processen sehr leicht zu unterscheiden, so dass man noch in spätester Zeit an den Narben erkennen kann, welchem Process sie ihr Dasein verdanken. Die Trachomnarbe stellt eine erheblich dicke, fibrilläre Bindegewebs- läge vor, welche meistens einen typischen Sitz, eine strahlige Form miti der grössten Ausdehnung längs der Lidkante aufweist und in der Regel» eine Retraction nach dem Knorpel zu erkennen lässt. Nach Ablauf auch der intensivsten Blennorrhoe sieht man dagegem die Conjunctiva niemals erheblich verdickt, es handelt sich immer umi relativ dünne, oberflächlich gelegene Narbenschichten von gleichmässigen Ausdehnung, um eigentliche Flächennarben, welche durch lockeres Binde- gewebe von der Unterlage, insbesondere dem Knorpel, getrennt sind. Nur in sehr seltenen Fällen wird man in Verlegenheit kommen,! zwischen Trachom und Ulcus syphiliticum oder zwischen Trachom und! Lupus oder Tuberculosis der Conjunctiva unterscheiden zu müssen. Die letztgenannten Affectionen sind glücklicherweise sehr selten. Ich selbst habe Fälle von Tuberculose der Conjunctiva nie gesehen.. Das von den Autoren beschriebene Krankheitsbild gleicht aber den aus- gebildeten Trachomfällen des zweiten Stadiums rücksichtlich der Be- schaffenheit der Conjunctiva, namentlich zur Zeit der follikulären Ge- schwüre und der Wundgranulationen so vollkommen, dass mir eine Ver- wechselung sehr leicht möglich erscheint. Auch das histologische Bild beider Affectionen muss gewisse Aehnlichkeiten darbieten. In trachomfreien Gegenden wird besonders zugereisten Patienten](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21643519_0034.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)
