Zur Theorie des Sehens : mit Rücksicht auf die neuesten Arbeiten in diesem Gebiete / von C.S. Cornelius.

  • Cornelius, Carl Sebastian, 1819-1896.
Date:
1864
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Credit: Zur Theorie des Sehens : mit Rücksicht auf die neuesten Arbeiten in diesem Gebiete / von C.S. Cornelius. Source: Wellcome Collection.

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    Angabe des mit der Farlic associiiLcii NaiiKMis, liervoitrill. aucl« wenn das Auge niclit von den belreirendeii Aellierw eilen alliciri wird. Die tiinlachen Liclil- nnd Farheneniplindungen sind aber das psycbisclie M^ilerial, aus welchem die Wain-nelnnungen (resp. Vorstellungen) der Gesiclitsobjectc zusammengefügt sind. Die Wahr- nehmung eines Gesichtso])jects als eines ganzen, d. h. die Anschauung desselben, ist dalier immer ein zusammengesetzter psychischer Vor- gang. Ja das Anschauen ist, wenn man dasselbe auf eine Ent- gegensetzung des Subjects und Objects bezieht, eines der complicir- testen psychischen Ereignisse. Soll Anschauen lieissen: ein Ob- ject, gegenüber dem Subject und andern Objecten, als ein solches und kein anderes auffassen *), so erfordert dies nicht allein ein Unterscheiden der äusseren Objecte von einander, sondern es muss auch das auflassende Subject diesen Objecten entgegengesetzt werden. Der Mensch sieht das Object ausser sich, setzt es sich entgegen, indem zugleich das Angeschaute einen bestimmten Platz im Systeme der Objecte darbietet. So verhält es sicli im Zustande des reifen und freien Anschauens, wenn wir mit Besonnenheit etwas sehen und betrachten, und unser Anschauen alsbald in ein mannigfaches Urtlieihui übergeht. Soll also das blosse Wahrnehmen ein Anschauen (in dem hervorgeho|)enen Sinne) werden, so muss mindestens die Vorstellung des eigenen Leibes, als Grundlage des empirischen Icii und als Mittelpunkt aller Ortsbestimmungen im Räume, von den Vorstellungen der Aussendinge scharf unterschieden und ihnen ent- gegengestellt sein, mithin das Sehen und räumliche Vorstellen überhaupt bereits einen ziemlich hohen Gi'ad der Ausbildung erreicht haben **). *) Herharl, Leliih. zur Psycliülogie. S. 164. *') Nach einer Erliläning von Wu nd l soll die Vorslelliing nichts weiter sein als die bcwussle Wahrnehmung. Diese Delinilion isl zu eng und auch sonst nicht ganz zutrefTend. l)i;n Erörtcruugen , welche Wnndl (zur Theorie der Sinneswdhrnchmung. Leipzig u. Iloideihcrg 1862. S. 44^ IT) über das Verliäilniss von Empfindung, VVahrneiimung und Vorslelhiiig mit Bezug auf das sog. ohjeclive und subjeclive Be- wusslsein gibl, fehll die analytische Schärfe, namentlich in Ansehung der Charakte- ristik des Bewusslseins und Seihslbowusslseins; sie sind übcrhaiipl wenig eingehend, enthalten jedoch einige richtige Bcmeikungen, deren genauere und weitere Enl- wickelung sich in folgenden .Schriften findet: Herhart, Psychologie als Wissenschaft • II. S. 257, übersichtlicher Schilling, Lehrb, der Psychologie l&öl. S. 155 (vergl. auch S. 127), VV. F. Volkraann, Grundriss der Psychologie nach genetischer Me- thode 1855. S. 277 11-., S.292, Waitz, Lehrb. der Psychologie als Naturwissen- schaft 1849. S. 657tr. Zu d. a. vergl. ürobisch, Empirische Psychologie nach uaturwisseuschiiftlicher Methode 1842. S. 133 - 147.