Unterricht und ermüdung : ermüdungsmessungen an schülern des Neuen gymnasiums in Darmstadt / von dr. Ludwig Wagner.

  • Wagner, Ludwig, 1892-
Date:
1898
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Unterricht und ermüdung : ermüdungsmessungen an schülern des Neuen gymnasiums in Darmstadt / von dr. Ludwig Wagner. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University Libraries/Information Services, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University.

    15/150 (page 7)
    Reizänderung aus und zwingt das Sensoi-iuni ziu gerade noch inögliclion Aut'merksanikeitsspannuug. Allerdings macht sich dabei wieder eine Fehlerquelle, die man auf Kontrasteffekt beziehen darf, bemerkbar; folgen auf grosse Abstände beträchtlich kleinere, so neigt das Sonsorium zur Kmpfindungsversclimolzung und um- gekehrt. Doch ist diese Fehlerquelle weniger belangreich. Da durch Übung die Fähigkeit der Empfindungsdifferenzierung rasch gesteigert wird, muss die Messung schnell vorgenommen werden; es gelingt so diesen Fehler möglichst auszuschliessen. Auch aus einem anderen Grund ist eine gewisse Raschheit und Sicherheit in Ausführung der Messung erforderlich; probiert man lange hin imd her, so kommt, den Angaben Erwachsener zufolge, das Sensorium schliesslich in eine Art Verwirrung und wird unfähig zu jeglicher Unterscheidung. In einer Pause konnten 6—8, später auch 10 Schüler gemessen werden. (Pausenordnung: cf. Gr. Hess. Verordnung vom 25. Mai 1883). § 3. Zulässigkeit der Methode. Für die lEntscheidung der Grundfrage, ob eine Beziehung zwischen Ermüdung und Empfindungsvermögen des Tastsinns besteht, dürften die] arithmetischen Mittel der gefundenen Zahlen besonders wichtig sein. Denn die beobachteten Sensi- bilitätsänderungen könnte man als nur scheinbare, etwa durch Messungsfehler vorgetäuschte, ansehen wollen. Da nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit der Messungsfehler in einer grösseren Zahl von Fällen gleich oft nach oben wie nach unten fällt, müsste sich bei einer nur scheinbaren Sensibilitätsänderung im Mittel Konstanz der Zahlen herausstellen, denn entgegen- gesetzte Änderungen würden sich kompensieren. Die Ergebnisse einer hiernach angestellten Berechnung, welche 200 Messungs- reihen zu je 6 Zahlen, also ca. 1200 Einzelwerte umfasst, wurden seinerzeit in der Darmstädter Zeitung•) veröffentlicht. Als Haupt- mittel stellte sich dabei heraus: Vor dem Unterricht 10 mm und nachfder 1., 2., 3., 4., 5. Vm.-Stunde jedesmal 14 mm, eine ganz auffallende Regelmässigkeitj! Die Sensibilität hatte also während des Unterrichts zweifel- los abgenommen. Es bleibt der Einwand, dass diese Änderung