Geschichte des Starrkrampfes unter besonderer Berücksichtigung dieser Krankheit bei Haustieren / [Gustav Gottfried Ferdinand Graumann].

  • Graumann, Gustav Gottfried Ferdinand, 1866-
Date:
1911
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Credit: Geschichte des Starrkrampfes unter besonderer Berücksichtigung dieser Krankheit bei Haustieren / [Gustav Gottfried Ferdinand Graumann]. Source: Wellcome Collection.

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    u. a., nncien wir keine Angaben über (len Starrkrampf der Haustiere. Erst der schon erwähnte Apsyrtus von Prusa, der berühm- teste Tierarzt und tierärztliche Schriftsteller des Altertums, der etwa um 290—350 n. Chr. gelebt und als Roßarzt im Heere Kaiser Constantin des Großen am Feldzug gegen die Sarmaten 319 — 321 n. Chr. teilgenommen hat, schreibt sehr lebendig und ausführlich über den Tetanus der Pferde. Das von ihm verfaßte Werk über Tierheilkunde existiert zwar nicht mehr, doch findet sich ein großer Teil desselben in der Hippiatrika vor. Apsyrtus beschreibt die Krankheit unter den Namen: „Ttcavog v.cci trviod'OTOi'og“; „veuQirr/ccil, 1), in der Uebersetzung des Ruellius2 3 4) „Rigor Ner- vorum et Opisthotonos“ genannt. Er bezeichnet die Pferde, „qui quodam rigore nervorum caput inposteriora proclinant“ als „Opisthotonici“, ,,([ui rectam et immobilem cervicem intendunt“, als „Tetanici“. Im Hinblick auf den großen Einfluß, den die Ansichten dieser alten Autoren weit über 1000 Jahre hindurch auf die Tier- heilkunde ausgeübt haben, will ich im Nachfolgenden einige bemerkenswerte Stellen aus ihren Schriften im lateinischen Text und der von mir bewirkten deutschen Uebersetzung anführen. Es erschien mir dies auch deshalb notwendig, weil die von Gregorius Zeehendorfer, der freien Künste und Arznei Doktor in EgerH), im 16. Jahrhundert zuerst veranstaltete deutsche Uebersetzung der Hippiatrika schwer verständlich ist und in einigen wesentlichen Punkten von meiner Uebersetzung abweicht, vielleicht auch nach einer anderen Ausgabe übersetzt ist, da z. B. der Autor Hierocles gar keine Erwähnung gefunden hat. Apsyrtus beschreibt die Krankheit folgendermaßen: „Est autem morbus opisthotonos, cum usu venit equo cervicem et etiam caput intendi, aures arrigi, ut ue fiecti quidem possint, intus oculiconduntur, in iisque caruncu- lae angulorum, (jui propinquiores 4) Die Krankheit „Opisthotonos“ zeigt sich dadurch, daß das Pferd den Hals und auch den Kopf emporreckt und die Ohren so steif hält, daß sie nicht gebeugt werden können; die Augen sind 9 Kreutzer, Grundriß der gesamten Veterinärmedizin, Erlangen, 1853, p. IV-LVI. 2) Absyrtus, De rigore nervorum et opistliotono, Veter. medio, libri II (1. c.) Lib. I, Cap. 34, p. 46—47. 3) Gregorius Zeehendorfer, 2 nützliche, sehr gute Bücher von allerlei Gebrechen und Krankheiten, damit die Bosse, Maulesel und andere vier- füßige Tiere, welche etwas schwer tragen oder ziehen, geplaget, darinnen eigentlich beschrieben etc., vormals in deutscher Sprache niemals gesehen noch gelesen worden, 1571, p. 79—84. 4) Bei der teilweise schwierigen Uebersetzung des sogenannten Mönchs- lateins dieser Autoren und des Vegetius hat mich Herr Amtsrichter a. D. Kersting in Weißer Hirsch mit seinem Kat freundlichst unterstützt, wofür ich demselben auch an dieser Stelle herzlich danke.