Darstellung der Leichenerscheinungen und deren Bedeutung : Unter staeter Berücksichtigung der haeufigsten Fehlerquellen bei Leichenuntersuchungen, vorzugsweise für Anatomen, Amts- und Gerichtsaerzte.

  • Engel, Josef, 1816-1899.
Date:
1854
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Credit: Darstellung der Leichenerscheinungen und deren Bedeutung : Unter staeter Berücksichtigung der haeufigsten Fehlerquellen bei Leichenuntersuchungen, vorzugsweise für Anatomen, Amts- und Gerichtsaerzte. Source: Wellcome Collection.

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    ,lich der Zottenkrebs. Es ist sehr wahrscheinlich, class diese Gefässe im Leben alle mit Blut g-efüUt sind, an der Leiche trifft man sie leer, oder halb entleert oder die Gefässe sind mit Blut überfüllt, sind geborsten, die Massen aufgeweicht, dadurch mannigfach verändert, und diese Leichener- scheinung muss daher mit einer bedeutenden Volumsabnahme oder Zunahme der ganzen Geschwulst nothwendiger Weise verbunden sein. So wird es daher auch, abgesehen von allen übrigen Veränderungen, welche eine der- artige Geschwulst an der Leiche durchzumachen hat, immer eine missliche Sache sein, aus den Durchmessern, welche sie zeigt, auf den Grad der Ver- engerung zu schliessen, welche sie im Leben hervorgebracht haben musste; dasselbe gilt natürlich auch bei der Untersuchung des Magenmundes. Endlich sind auch in Betreff der in dem Magen angesammelten Flüssigkeiten manche Irrlhümer möglich. Die physiologischen Pro- ducte der Magenschleimhaut werden oft im veränderten Zustande ange- troffen, oder es treten aus benachbarten Höhlen Flüssigkeiten in die Ma- genhöhle, oder aus der Magenschleimhaut Flüssigkeiten in die Magen- höhle, oder Substanzen, die von aussen aufgenommen wurden, könnten fälschlich für solche angesehen werden, die im Magen selbst erzeugt worden u. s. w. Endlich sind alle diese Flüssigkeiten noch in ihrer Wir- kung auf die Magenschleimhaut selbst der grössten Berücksichtigung werth. Schon oben ist eines Irrthumes gedacht worden, der zuweilen über die Menge des an der Magenschleimhaut angesammelten Schleimes unterläuft. Weil man nicht oft Gelegenheit hat, den ganz nüchternen Menschenmagen zu untersuchen, hält man die im nüchternen Zustande ge- wöhnhch ausgeschiedene Schleimmasse nicht allein in quantitativer, son- dern auch in qualitativer Beziehung für pathologisch; so leicht es auch wäre, sich in Betreff der Quantität bei Thieren, wie z. B. gesunden Hunden, die man einem strengen Fasten unterwarf, die nöthigen Aufschlüsse zu ver- schaffen. Was aber die Qualität betrifft, so unterhegt der Anatom auch hier oft einer eigenthümlichen und sonderbaren Täuschung. Man hat näm- lich selten Gelegenheit, ganz reinen Magenschleim an Menschenleichen zu beobachten. Oft ist der Schleim durch eine reichUche Menge abgestos- senen Epithels verunreinigt, oft mit fremden Substanzen vermischt, die ihn trüben und ihm eine weissliche Farbe geben; oft wird die von dem Patien- ten aufgenommene Oelmixtur oder ein Decoctum Salep und dergl. für den im Magen erzeugten Schleim genommen, und weil man viel öfter Ge- legenheil hat, diese verschiedenen Schleimarten zu besehen als den gesun- den Schleim, so hält man diesen letztern in der Regel für pathologisch, die übrigen Schleimsorten, das Decoclwn Salep nicht ausgenommen, für