Ueber Myopie / von C. Horstmann.

  • Horstmann, C.
Date:
[1883]
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Credit: Ueber Myopie / von C. Horstmann. Source: Wellcome Collection.

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    Ueber Myopie. Von Dr. 0. Horstmann, Privatdocent an der Universität zu Berlin. Aus den vielfachen in der neuesten Zeit von berufenster Seite her- rührenden Arbeiten über das Vorkommen, das Wesen und den Verlauf der Myopie, sowie über die Polgen derselben lassen sich bezüglich des heutigen Standes dieser noch keineswegs abgeschlossenen Fragen folgende Ergebnisse herleiten: Die Myopie steigt constant mit dem Lebensalter, ihre Entwickelung und ihr stetiges Portschreiten fällt in die Schulzeit; in den höheren An- stalten ist sie mehr vertreten als in den niederen, die Landbevölkerung leidet weniger daran, als die städtische. Als begünstigende Gründe der Entwickelung der Kurzsichtigkeit während der Schulzeit sind anzusehen: Ueberlastung der Augen, mangelhafte Beleuchtung, schlechte Bänke und verdorbene Luft. Diese Resultate beruhen in der Mehrzahl der Pälle auf Unter- suchungen jüngerer Lidividuen. Da aber die schweren inneren Augen- erkrankungen, welche die Kurzsichtigkeit compliciren, meistens erst nach dem 20. Lebensjahre aufzutreten pflegen, so hat es Verfasser unter- nommen, alle Myopen, welche in der Universitätspoliklinik für Augen- kranke zu Berlin in den Jahren 1873-1878 beobachtet wurden, zu- sammenzustellen. Dieselben wurden sämmtlich sowohl einer genauen func- tionellen wie ophthalmoscopischen Prüfung unterworfen. Dem gewiss gerechtfertigten Einwurf, dass die Zahl der Myopen mit Complicationen eine relativ grosse ist, da die Kurzsichtigen, welche nicht an Sehstörungen leiden, also besonders solche geringeren Grades, keine Augenklinik aufsuchen, darf entgegengehalten werden, dass die hier folgende Zusammenstellung ihre Aufgabe nur darin sieht, festzu- stellen, wie sich das Verhältniss der Complicationen der Myopie zu dieser Refractionsanomalie seibor gestaltet. Wenn wir die Pälle von regelmässigem und unregelmässigem myopischen Astigmatismus ausschliesscn, so haben wir es hier mit 1815 Myopen, 1161 Männern und 654 Weibern, zu thun. Von die><eii kommen Archiv für Augouhenkunde, IX,