Entwurf einer Cellularphysiologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Functionslehre / dargestellt von Alexander Diesterweg.

  • Diesterweg, Alexander.
Date:
1869
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Credit: Entwurf einer Cellularphysiologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Functionslehre / dargestellt von Alexander Diesterweg. Source: Wellcome Collection.

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    den Schleimdrüsen des Respirations - und Digestionsapparats etc. etc. Wir können wohl von einer localen Bedeutung dieser Or- gane sprechen; wir können ihren localen Nutzen angeben, aber die Thätigkeit derselben erscheint doch immer höchst untergeord- neter Natur, und ihr Vorhandensein oder ihre Nichtexistenz in- teressirt weniger das Befinden des Gesammtorganismus, als das Verhalten des Organs, an dem sie thätig sind. Es bleiben uns nur noch fünf Vorgänge übrig, in denen wir physiologische Reize suchen können. 1) Der Luiigengaswechsel, d. h. die functionelle Restitution der Blutzellen in den Lungen, wodurch der Gasgehalt des Blutes zur Norm zurückgeführt wird. 2) Die Perspiration der Haut; durch diese werden die Blutzel- len in Bezug auf Temperatur und Wassergehalt functionell restituirt. 3) Die secretorische Thätigkeit der drüsigen Apparate des Darmkanals (functionelle Restitution der Blutzellen in Betreff der Nahrungsmittel). 4) Die secretorische Thätigkeit der Nieren (functionelle Resti- tution der Blutzellen mit Bezug auf Endproducte der Albuminate). 5) Der Muskelstoffwechsel (functionelle Thätigkeit der Blut- zellen beim Passiren des Muskelgewebes). Ich greife dem Gange unserer Deduction vor, wenn ich von diesen fünf cellularen Vorgängen angebe, für welche Organe sie als physiologische Reize wirken. Für den respiratorischen Circulationsapparat, für die Saug- und Druckpumpe der Athmung, wirkt als physiologi- scher Reiz der Lungengaswechsel. Für die gemeinsame Muskulatur beider Ventrikel (Herz der Fische und der nakten Amphibien), die ich als nutritiven Circulationsapparat bezeichne, liegt der physiologische Reiz in der functionellen Thätigkeit der Blutzellen im Muskelgewebe. Da der Muskelstoffwechsel aber wesentlich gesteigert wird durch die Perspiration, indem die Erregung der sensibeln Hautnerven den Tonus der gesammten Körpermusculatur erhöht, so ressor- tirt der physiologische Reiz des nutritiven Circulationsapparats auch indirect von der functionellen Restitution der Blutzellen in der Haut. Ebenso hat die besondere Musculatur des linken Ventrikels, die ich als secretorischen Circulationsapparat bezeichne (weil er aus dem Verdauungsappnrat und den Nieren seine Erre- gungsnerven erhält), zwei physiologische Reize; einen andauern- den, die Nierenthätigkeit (Hypertrophie des linken Ventrikels bei Nierenschrumpfung), und einen periodischen, die Thätigkeit der Drüsen des Verdauungsapparats (Verdauungsfieber; Hypertro- phie hei Schlemmern und Potatoren).