Entwurf einer Cellularphysiologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Functionslehre / dargestellt von Alexander Diesterweg.

  • Diesterweg, Alexander.
Date:
1869
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Credit: Entwurf einer Cellularphysiologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Functionslehre / dargestellt von Alexander Diesterweg. Source: Wellcome Collection.

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    - ' ' I ' I ' I T*-^ dem Verlialten der Bliitzclle gegen die Muskelzelle eintraten un( so durch stärkere Erregung der Nervenzelle der stationäre Zw stand verändert wurde, indem reflcctoriscli durch stärkere Reizunjj des Ganglions die gegenseitige Einwirkung der drei Zellenartei auf einander sich steigerte, so kann die Einwirkung verändernde Momente auch von anderer Seite ausgehen. Steht z. B. die Nei venzelle durch Fäden mit einem GeLiet in Verbindung, in den reizende Processe hervorgerufen werden, so können die dort eini tretenden Vorgänge ganz ähnliche Erscheinungen reflcctoriscli heri vorrufen, wie die Kohlensäure als pathologischer Reiz. Solchi Beziehungen bestehen nun zwischen den Ganglien der Körperr musculatur und der Haut. Verlässt der Foetus den Uterus imo tritt die Haut mit der Atmosphäre in Berührung, so beginnt diii Perspiration. Im Mutterleibe, wo das Kind in einer gleichmässi^ warmen Flüssigkeit schwimmt, kann von einer Perspiration kaum die Rede sein. W^enn auch das foetale, durch die Haut circuli rende Blut eine geringe Temperatursteigerung der nächsten Was- serschichten vielleicht bewirkt, so ist doch der Einfluss, den dit Blutzellen durch Wärmeverlust erleiden, gering. Die Erregun« der sensibeln Hautnerven, von denen wir wissen, dass sie spätei den Tonus der Körpermusculatur erhöht, ist unbedeutend; ihr» Einwirkung auf die Ganglien, von denen die motorischen Nerver: abgehen, ist, wenn überhaupt vorhanden, nur gering. Anden dagegen verhält es sich, wenn das Kind aus dem gleichmässig, warmen flüssigen Medium an die weniger warme und wenig Was> serdampf enthaltende Atmosphäre kommt. Die Blutzellen mii ihren Territorien, welche die Haut passiren, erleiden sofort einer erheblichen Verlust an Wasser und Wärme. Wenn wir oben sahen: dass durch die Beziehungen zwischen Muskel- und Blutzelle eine. Reizung der zur Muskelzelle gehörigen Nervenzelle eintrat, did durch sensible Muskelnerven vermittelt wurde, so findet hier durcl:' Berührung der Blutzelle mit der Aussenwelt eine Modification dei cellularen Zustandes der Blutzelle statt, die refleetorisch durch Veri: mittlung der sensibelen Hautnerven eine Reizung der Muskelgano glien erzeugt. In beiden Fällen sehen wir durch diese in einer höheren Tliierzelle und zwar der Blutzelle eintretende Veränderung eine Alteration der gegenseitigen Einwirkung der Nervenzelle^ Blutzelle und Muskelzelle eintreten. Denn so innig sind die cel- lularen Beziehungen derselben zu einander, dass jeder andere Reiz der nur das eine Glied trifft, mittelbar in derselben Stärke aui die anderen Glieder einwirkt. Der Einfluss, w^elchen eine solche in der Haut durch Wlirme- und Wasserverlust eintretende Ver- änderung der Blutzellen durch Erregung centripetaler Nerven aul die Ganglien und dadurch auf die gegenseitigen Beziehungen zwi- schen Muskelzelle, Blut/elle und Nervenzelle hervorruft, besteh!