Entwurf einer Cellularphysiologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Functionslehre / dargestellt von Alexander Diesterweg.

  • Diesterweg, Alexander.
Date:
1869
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Credit: Entwurf einer Cellularphysiologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Functionslehre / dargestellt von Alexander Diesterweg. Source: Wellcome Collection.

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    Dann versuchten ^vil• zu zeigen, dass die physiologische Ur- sache der Respiration nicht in der directen Reizung durch Stoffe liege, sondern dass cellulare Vorgänge den veranlassenden physio- logischen Reiz der Athmung erzeugen. Zu dem veranlassenden Reiz, den wir gegen Traube und mit Marshall Hall und Brächet auf der Bahn des vagus verlaufend nachwiesen, gesellte sich der consecutive, der in der Musculatur selbst entstehend, auf der Bahn der sensibeln Muskelnerv'en der Inspiratoren zu den Ganglien geleitet wird. Wir mussten uns dann zu den physiologischen Reizen im Allgemeinen wenden, um einen Weg zu finden, auf dem sich der Tonus der Exspirationsmuskeln, die bei vielen Thieren statt- findende active Exspiration und der Umstand erklären liess, dass die active Exspiration nach der Contraction der Inspiratoren er- folgt. Wir fanden die physiologischen Reize in den cellularen Vor- gängen, denen vier Eigenschaften innewohnen: 1) dass sie proportional der Energie des Stoffwechsels sind; I 2) dass sie mit den Centren durch centripetale Fäden verbun- den sind; 3) dass sie veränderungsfähig sind; 4) dass sie compensationsfähig sind. Diesen Eigenschaften entsprechen fünf Vorgänge, der Mus- kelstoffwechsel, die Perspiration der Haut, die secretorische Thä- tigkeit der Drüsen des Verdauungsapparats und der Nieren, und der Lungengaswechsel. Da die Perspiration reflectorisch auf den Muskelstoffwechsel wirkt und dieser, sowie die Thätigkeit des Verdauungsapparats und der Nieren als physiologische Reize anderer Apparate ver- wandt wurden, so blieb uns für den Respirationsapparat nur die functionelle Restitution der Blutzellen in den Lungen übrig. Da nur zwei Bahnen bekannt sind, von denen aus eine Ein- wirkung auf die Exspiratoren möglich ist, der Lungenvagus und der laryngeus superior, an den Endigungen des laryngeus su- perior sich kein als physiologischer Reiz verwerthbarer cellularer Vorgang nachweisen liess, ein Tonus der Exspiratoren, eine active Exspiration (bei vielen Thieren) aber besteht, so mussten wir die functionelle Restitution der Blutzeilen in den Lungen gegen Ro- senthal und mit Budge als Ursache der activen Exspiration und als Ursache des Tonus der Exspiratoren ansehen. Wir fanden ferner, dass der laryngeus superior 1) mit den Ganglien der Inspiratoren, nicht mit denen der Exspiratoren ver- bunden sein müsse. Denn eine wechselnde Form der Erregung konnten wir einer einzigen Bahn nicht zuschreiben. 2) Dass er nicht erregend, sondern, wie Rosenthal angegeben, allein wi- derstandvermehrend wirke. Wir verglichen seine Thätigkeit mit