Die röntgenologische Diagnostik der Erkrankungen der Brusteingeweide : mit 60 Abbildungen im Text und 50 Röntgenbildern auf 8 Tafeln.
- Guido Holzknecht
- Date:
- 1901
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Credit: Die röntgenologische Diagnostik der Erkrankungen der Brusteingeweide : mit 60 Abbildungen im Text und 50 Röntgenbildern auf 8 Tafeln. Source: Wellcome Collection.
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![Grosse Bogen- aneu- rysmen, links vom Wir])elsäulenscliatteii; c zeigt die beiderseits den Mittelschatten überragenden \'er- \völl)ungen einer dilatierten Aorta. Länge und Breite derselben sind vermehrt, sie beschreibt infolgedessen einen Kreis von grösserem Kadius und überragt daher den Mittelschatten schon aus diesem Grunde, ganz abgesehen von der oben erörterten vermehrten physiologischen Links- neigung des Bogens. Da jedoch radioskopisch nur die den Mittelschatten überragenden (schraffierten) Vorwölbuirgen sichtbar sind und beide einheitliche Pulsation zeigen, erwecken sie den Eindruck, dass sie einem einheitlichen, kugelförmigen pulsierendeir Körper angehören. Da die punktierte Innenkontur des Aortenbogens, durch derr Mittelschatterr gedeckt, rrusichtbar bleibt, ist dieser Eirrdrirck irr sagittaler Kichtung durch nichts gestört. Die theoretisch zweifel- lose, wenn auch irrrgerrrein geringe Pulsdifferenz an derr beiden Bärrdenr, welche für Aorten- dehnirrrg irnd gegeir Arreurysrrra sprecherr würde, ist nicht sicher zu stellerr. Nach dieseirr ersten Eindruck ist man in den angezogerren Fällen von allgeirreiner Aortendehrrurrg über- rascht, irr schräger Kichtung, wie d zeigt, rricht ehren derrr supponierterr einheitlicherr Sack entsprechenderr Turrrorschatten zu seherr, sorrderrr ehren parallelrarrdigerr blos verbreiterten Aortenschatterr. Fig. 50 e urrd /, denerr eiir Bogerraneurysrna zu Grunde liegt, zeigerr zwar ebenfalls eine Verrrrhrderung der Grösse des Schattens beiirr Übei'gairg von der sagittalen in die schräge Richtung, die der rrebeirbei besteherrden allgerrreinen Dehnung der Aorta errtspricht, allein das Aortenband ist rricht nur breiter als in d, sondern vor allenr nicht parallelrandig begrerrzt. Es zeigt vielrrrehr eirre keulerrförnrige Gestalt, g urrd h zeigerr errdlich, dass eirr Aneurysma des Bogens durch diese Untersuchung nicht rrrit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werderr kann. Sie veranschaulicherr einerr Fall, in dem die Bilder der sagittalerr urrd schrägen Durchleuchturrg völlig rrorrrral erscheirrerr, während ein nussgrosses Aneurysrrra irr die Kon- kavität des Bogerrs hineirrwachsend den linken Recurrens urrd derr lirrkerr Bronchus koirrpri- rrrierte, wovon erst die Autopsie Aufschluss gab. Unter 46 Fällen grösserer abnormer eirrseitiger oder beiderseitiger pulsiererrder ^er- wölbungeir farrdeir sich G beginnende Aireurysmen des Bogens. Da jedoch fast alle 46 Fälle wegen Verdachtes auf Aneurysrrra zur Urrtersuchung kairren, ist das Verhältrris sicher nicht richtig und dürfte irr Wirklichkeit eirre bedeutende Verschiebung zu Gurrsterr der allgemeirrerr Aortendehnung erfahren. (Das im wesentlicheir gleiche Material des letzterr Jahres ist rricht einbegriffen.) Die Pulsation betreffend verhalten sich die kleinen Bogenaneurysinen in schräger Richtung ähnlich wie die rrorrnale Aorta, inderrr der schärfer konturierte lirrke Schatterrrarrd nreist deutlich, wenrr airch rrrit werriger ausgeprägierrr arteriellerr Charakter pulsiert, währerrd anr linken, der Wirbelsäule parallel ziehenden Karrde, wenrr er überhairpt vorr derselbeir isoliert werderr kann, eirre Pulsatiorr mir uirter ganz besonders gürrstigen Durchleuchtungsverhältnissen sichtbar ist. (Über die Bedeutung und das everrtuelle Fehlen der Pulsation, das bei kleirreren Aneurysmen übrigerrs selterrer vorkonrrnt, siehe Seite 167.) Bezüglich der derr Schluckakt Iregleitendeir Aufwärtsbewegung, die bei Bogenaneurysrrren wegerr der nahen Beziehungen zum linken Hauptbrorichus besonders oft vorkoirrirrt, desgleicherr ül)er Dislokation vergleiche das irrr Kapitel Trachea urrd Hauptbrorrcheri Gesagte Seite 47 und 49 ff und Fall 2, 7, 10, 11, 12. Bei grössererr Bogenaneurysinen gestaltet sich das schräge Durchleuchtungslrild derart, dass über dem Herzen, ihm weniger gestielt aufsitzeud, als bei beginnenden, annähernd runde Schattenmasseir auftreten, welche sowohl nach links überhängend in den linken Lungenraum hineinragen, als auch nach rechts hin das helle Mittelfeld überbrücken und ausfüllen und noch ein mehr oder minder grosses Stück der Wirbelsäule bedecken. Niemals füllen sie jedoch den genannten hellen Spalt in der ganzen Höhe des Thorax vollständig aus, immer bleibt der unterste zwischen den Vorhöfen und der Wirbelsäule liegende frei und hell, wenn er nicht von anderer Seite, z. B. durch Dilatation der Vorhöfe verdeckt und verdunkelt wird. (Siehe Fig. 53.)](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28035288_0186.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)