Über die Exstirpation retrobulbärer Tumoren : mit Erhaltung des Augapfels und das Klinische Verhalten der Bulbi nach der Operation / von Walter Schlodtmann.

Schlodtmann, Walter.

Date:: 1900

Credit: Über die Exstirpation retrobulbärer Tumoren : mit Erhaltung des Augapfels und das Klinische Verhalten der Bulbi nach der Operation / von Walter Schlodtmann. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

37/72 (page 37)

$mehr diffus. Die Gefässe zeigen z. T. deiitlicli ausgeprägte umyloide Degeneration ihrer Wandungen. Die exstirpierte Kapsel ist rein filjröser Natur und bietet ausser einigen kleinen Leukocyteninfiltrationen und mässiger Verdickung der Gefässwandungen keine Besonderheiten. Ob die Geschwulst vom Sehnervenstamm oder seiner Scheide ausgegangen ist, lässt sich mit Sicherheit nicht sagen. Dass der Sehnerv aber zum mindesten stark in Mitleidenschaft gezogen ist, scheint mir aus dem Verhalten der Centralgefässe hervorzugehen. Denn wenn der Tumor ein reiner Scheidentumor, etwa wie in Fall II, gewesen wäre, so hätten die Centralgefässe \yie dort ziemlich normal sein müssen. Die enorme Verdickung der Gefässwandungen spricht für die starke Mitbeteiligung des Sehnervenstammes selbst. Ich halte demnach die Geschwulst für ein Myxofibrom des Sehnerven. Ob das myxomatöse Gewebe thatsächlich nur so spärlich in demselben vertreten ist, oder ob zufällig nur Stücke exstirpiert wurden und zur Untersuchung kamen, in welchen das Schleimgewebe gegenüber dem Bindegewebe so zurücktritt, muss ich dahingestellt sein lassen. Unsere drei Fälle zeigen kein ganz übereinstimmendes ophthalmoskopisches Verhalten, Aveder unmittelbar nach der Operation noch im späteren Heilungsverlauf. Sieht man die in der Litteratur bisher mitgeteilten Beobachtungen über das postoperative Verhalten solcher Bulbi durch (ich sehe dabei absichtlich von allen Verletzungen ab), so erscheint einem das- selbe als ein recht wechselvolles Bild, und man ist erstaunt über die enorm von einander abweichenden Befunde, die sich gegenseitig z. T. zu widersprechen scheinen und der Erklärung im ersten Augenblicke einige Schwierigkeiten bieten. Um über die Ursache des so verschiedenen Verhaltens ins Klare zu kommen, habe ich die bisher beobachteten Spiegelbefunde nach operativer Durchtrennung des menschlichen Sehnerven zusam- mengestellt und möchte mir erlauben, dieselben in der Haupt-$