Beitrag zur casuistik der Uranoplastik.

  • Süssmuth, Adolf, 1872-
Date:
1897
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Credit: Beitrag zur casuistik der Uranoplastik. Source: Wellcome Collection.

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    ansieilt, die beiderseits von da nach den Eihüllen ver- liefen und einen Zug auf die zur Bildung des Schädels zusammentretenden Teile ausübten. Physiologisch kommt dem Gaumen die wichtige Function zu, sich am Schluckakte und an der Sprach- bildung in hervorragendem Masse zu beteiligen. Dieses Geschäft ist bei allen Gaumendefekten mehr oder minder gestört. Die Speise kann nicht gehörig über die Zungenwurzel nach hinten gedrückt werden und gerät grossen Teils in die Nasenhöhle. Ein Prozentsatz der mit Gaumenspalten geborenen Kinder stirbt in den ersten Lebensmonaten an schweren Magen-Darmkatarrhen, die sich bei der Stagnation der Milch in Mund- und Nasenhöhle kaum vermeiden lassen. In späterer Zeit lernen die Kinder zwar diese Störungen in der Deglutation instinktiv durch grössere Action der allmählich hypertrophirenden Zunge umgehen, aber dann macht sich bald die Sprachstörung bemerkbar. Die Sprache ist von ausgesprochen nasalem Charakter und äusserst un- deutlich. Besonders leidet wegen der abnormen Communication zwischen Nasen- und Mundhöhle die Bildung der Gaumenlaute G. K. Ch. und der sog. Explosiolaute D. T., dagegen treten die Nasenlaute M. N. NG. abnorm scharf hervor. Das Gefühl dieser Schwäche ihres Sprachorganes, der Schmerz, jedem Fremden unverständlich zu sein, macht die Kranken ausserordentlich scheu und schweigsam. Sie sind in der menschlichen Gesellschaft unbrauchbar.