Zimmer-Gymnastik ohne Geräte : 50 tägliche Übungen für die gesamte Körpermuskulatur, zur Erhaltung der Gesundheit und Förderung der Gewandtheit / [Arnold Hiller].

  • Hiller, Arnold, 1847-
Date:
1912
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Credit: Zimmer-Gymnastik ohne Geräte : 50 tägliche Übungen für die gesamte Körpermuskulatur, zur Erhaltung der Gesundheit und Förderung der Gewandtheit / [Arnold Hiller]. Source: Wellcome Collection.

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    schlechteste. Krankheiten und Gebrechen aller Art kürzten die Lebensdauer ab; Seuchen, wie der schwarze Tod, die Pest, die Pocken und andere, gewannen stets eine furchtbare Ausbreitung und richteten in der widerstandslosen Bevölkerung, trotz An- rufung der göttlichen Vorsehung, eine gewaltige Sterblichkeit an. Erst mit dem Erwachen und Emporblühen der Naturwissen- schaften im 18. und namentlich im 19. Jahrhundert trat allmählich eine Wandlung in den Anschauungen und in der Lebensweise der Völker ein. Man gewöhnte sich daran, den Menschen als das vollkommenste Glied in der Entwicklungsreihe der orga- nischen Natur zu betrachten, und lernte durch Erforschung der ver- gleichenden Anatomie und Physiologie die Bedingungen für ein gesundes Wachstum des Körpers und den normalen Ablauf seiner Funktionen kennen. Insbesondere führte der glänzende Aufschwung der Biologie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu der Er- kenntnis, daß die gewaltige Muskelmasse des menschlichen Kör- pers nicht bloß zur Ausführung von allerlei Bewegungen diene, sondern auch für den Stoffwechsel und das Wohlbefinden des Menschen und für die Schönheit der Körperformen von ausschlag- gebender Bedeutung sei. Dieser Erkenntnis entsprang die Einführung des Turnens, d. i. planmäßiger Muskelübungen, teils an Geräten (Reck, Barren, Klettergerüst, Sprungbrett), teils als Freiübungen, durch Fr. Ludw. Jahn, welcher im Jahre 1810 in der Berliner Hasenheide den ersten Turnplatz errichtete. Das Beispiel Jahns fand sofort bei allen ein- sichtsvollen Pädagogen Zustimmung und Nachahmung. Etwa vom Jahre 1850 an wurde das Turnen nicht nur in allen Volks- und höheren Schulen, sondern auch im deutschen Heere als Unterrichts- gegenstand eingeführt. Außerdem haben in den letzten Dezennien zahlreiche bürgerliche und akademische Turnvereine die Pflege der Leibesübungen sich angelegen sein lassen. Aber ungeachtet dieser beispiellosen Verbreitung der Gym- nastik haftet der Ausführung derselben durchweg, ausgenommen vielleicht im Heere, doch ein großer Mangel an. Er besteht darin,