Beitrag zur normalen Anatomie des menschlichen Auges : "ist man berechtigt, den Perichoriodalraum und den Tenon'schen Raum als Lymphräume aufzufassen" / von Fritz Langer.

  • Langer, Fritz.
Date:
1891
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Credit: Beitrag zur normalen Anatomie des menschlichen Auges : "ist man berechtigt, den Perichoriodalraum und den Tenon'schen Raum als Lymphräume aufzufassen" / von Fritz Langer. Source: Wellcome Collection.

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    denselben in der Riclitung des geringsten Widerstandes einen Ausweg gestatten, im Tenon'sclien Räume demnneh nur nach rllckwUrls, da nach vorne das derbe subconjuiiclivale, gegen die Sclera nicht scliarf abgegrenzte Gewebe der Injcctiousniasse Halt gebietet. Die in den Pericliorioidalraum injicirteii Massen tinden den geringsten Widerstand in dem die Vortexvenen lun- gebendeu trichterförmigen Gewebe, von wo aus sie wie ein Keil zwischen der Wand des Scleralcanals und dem Endothelrohr der Vene, ja sogar zwischen den Scleralf'asern selbst vordringen, dann aber in der Adventitia der Vene fortschreiten, bis der steigende Druck die Fasern der Adventitia auseinander drängt, um der Flüssigkeit einen Ausweg in das Gewebe des Tcnon'schen Raumes zu verschaffen. Aus der Möglichkeit, solche .Spalträume mit erstarrenden Massen zu füllen, darf nie gefolgert werden, dass man einen Lymphraum vor sich liat, man mUsste ja sonst auch den Raum zwischen knöchernem Schädel und Galea aponeu- rotica, der auch, wie schon makroskopisch zu sehen ist, von zartem Bindegewebe erfüllt ist, als Lymphraum erklären, da seine Injection auf weite Strecken sehr leicht gelingt. Genau betrachtet verlaufen die Injectionsmassen in diesen Fällen nicht in Bahnen, die de norma Flüssigkeiten zur Fortbewegung dienen, sondern sie dringen zwischen einzelnen Gewebssehichten, wo kein zu grosser Widerstand sich entgegenstellt, unter Zerreissung der dünneren Zwischenschichten weiter, verhalten sich also genau so wie Extravasate. Dass wir aber unter den Sehnen wirklich eine deutliche Spalte finden, kann uns nicht befremden, da wir dafür in der Anatomie mannigfache Analoga in Gestalt der Schleimbeutel, Sehnengelenke und Sehnenscheiden haben, an deren innerer Auskleidung sich dieselben Silberbilder nachweisen lassen, wie im Perichorioidalraume. Als Beispiele solcher durch Bewegung, respective Excursionsgrösse zwischen bewegten Theilen be- dingter Spalträume genügt die Erwähnung der Bursa subscapu- laris, des Schleimbeutels unter der Bicepssehne bei deren Insertion an der Tuberositas radii, des Sehnengelenkes zwischen Tensor palati mollis und dem Hamulus pterygoideus, des Schleimbeutels ' zwischen Iliopsoas und Hüftbein etc. etc. Auch die Entwicklung dieser Spalten geht genau so vor sich, wie die des Tenon'schen