Metastasirende embryonale Drüsengeschwulst der Nierengegend im Kindesalter ... / vorgelegt von Hermann Engelken.

  • Engelken, Hermann.
Date:
1899
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Credit: Metastasirende embryonale Drüsengeschwulst der Nierengegend im Kindesalter ... / vorgelegt von Hermann Engelken. Source: Wellcome Collection.

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    innerhalb der Vene gelegenen Geschwulstmassen und Abscheidung von Fibrin auf denselben Circulationshindernisse eingetreten sind. Zu einem chirurgischen Eingriff war es, als der Fall in Behandlung kam, bereits zu spät. Es be¬ stätigt sich hier, was oben über die Gestaltung des Verlaufs und über die Prognose im Allgemeinen bemerkt wurde. Wenn die Tumoren erst einmal als solche erkannt werden, ist die Erkrankung, wenige Ausnahmen abge¬ rechnet , gewöhnlich bereits soweit vorgeschritten, dass von der Operation auch keine Rettung mehr zu erwarten ist. Immerhin ist darauf hinzu¬ weisen, dass man, bei dem durchaus nicht ganz seltenen Vorkommen dieser Neubildungen, bei Kindern, die nicht gedeihen wollen, gelegentlich durch genaue Palpation des Abdomens zur rechtzeitigen Diagnose gelangen könnte. Zur Feststellung der mikroskopischen Diagnose wurden verschiedene Stücke aus dem Tumor, von der Grenze des Tumors gegen die Leber und gegen die Niere, sowie Leber- und Lungenmetastase in 4 °/0 Formaldehyd¬ lösung gehärtet. Die vorläufige Untersuchung an Gefrierschnitten ergab die mikroskopische Diagnose: Sarkom mit einge¬ sprengten Drüsen. Zur näheren Untersuchung wurden die Stücke in Alkohol nachgehärtet und in Celloidin eingebettet. Gefärbt wurde mit Hämatoxylin-Eosin und nach van Gieson-Ernst, sofern nicht specielle Fragen andere Methoden nöthig machten. Der Bau der Geschwulst bietet mikroskopisch sehr verschiedenartige Bilder, wie das die makroskopische Beschaffenheit von vornherein ver- muthen liess. Allein bei näherer Betrachtung ergiebt sich doch, dass das eigentliche Tumorgewebe, die Hauptmasse der Geschwulst, einen einheitlichen Charakter zeigt, welcher sich in den Metastasen auf das Genaueste reprodu- cirt wiederfindet. Im Folgenden soll zunächst der Versuch gemacht werden, diesen Typus zu beschreiben. Die Bestandtheile sind sarkom¬ ähnliche Gewebsmassen verschiedenen Charakters, Binde¬ gewebe und Gefässe, glatte Muskulatur und endlich drüsige Gebilde, während quergestreifte Muskelfasern nicht gefunden werden konnten. Bei schwacher Vergrosserung (Leitz, Obj. 3 Oc. III) zeigt der Tumor einen alveolaren Habitus, welcher dadurch hervorgerufen wird, dass dunkel gefärbte, kernreiche und sehr kleinzellige Partieen in die Maschen eines kernärmeren, aus grösseren Elementen bestehenden, heller gefärbt er¬ scheinenden Stromas eingelagert sind. Ausserdem erkennt man als dritten Bestandtheil in allen Theilen der Geschwulst eigenthümliche drüsenähnliche Lumina, welche zunächst wie etwas völlig Fremdes in das Stroma sowohl wie auch an vielen Stellen in die Massen des Geschwulstparenchyms ein¬ gestreut erscheinen. Diese Räume werden von einer scheinbar theils ein-, theils mehrschichtigen cylindrischen, stellenweise auch kubischen Epithelaus¬ kleidung begrenzt und treten durch ganz besonders dunkle Färbung ihrer Kerne deutlich hervor. Das Lumen ist an den einzelnen Schläuchen mit verschiedener Deutlichkeit ausgeprägt. Die aus diesen drei Bestandtheilen zusammengesetzte Substanz der Geschwulst ist nun stellenweise von breiteren Bindegewebsbalken durchsetzt, wodurch die Abgrenzungen zur Umgebung sowie Trennung in einzelne Abschnitte bewirkt wird. Die einzelnen Bezirke der Geschwulst zeigen Verschiedenheiten, besonders infolge ungleichmässiger Vertheilung der erwähnten drüsenartigen Räume. Während an manchen Stellen dieselben vereinzelt hier und da im Stroma liegen, klein sind und dadurch den anderen Bestandtheilen gegenüber sehr zurücktreten, machen sie in anderen Theilen derselben Schnitte oft die Hauptsache der Geschwulst