Metastasirende embryonale Drüsengeschwulst der Nierengegend im Kindesalter ... / vorgelegt von Hermann Engelken.

  • Engelken, Hermann.
Date:
1899
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Credit: Metastasirende embryonale Drüsengeschwulst der Nierengegend im Kindesalter ... / vorgelegt von Hermann Engelken. Source: Wellcome Collection.

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    Durch die relative Kleinheit der Elemente und die intensive Färbung ihrer Kerne wird bei dichter Lagerung derselben die dunklere Färbung des Parenchyms gegenüber dem Stroma hervorgebracht. Bezüglich der Anord¬ nung der Parenchymzellen innerhalb der Maschen des Stromas lässt sich eine Gesetzmässigkeit im Allgemeinen nicht erkennen, sie bilden anscheinend regel¬ lose Haufen, die keine Andeutung eines etwa reihenförmigen oder radiären Baues darbieten. Die Maschen werden durch die Geschwulstzellen ausgefüllt, sofern sich nicht infolge der Retraction bei der Härtung Spalten zwischen Parenchym und Stroma gebildet haben. Diese Spalten, ferner die ver¬ schiedene Intensität der Färbung und die unregelmässig haufenartige Anord¬ nung der Parenchymzellen auf der einen, das zu Zügen geordnete Gefüge der Bestandtheile des Stromas auf der anderen Seite veranlassen gemeinsam, dass bei schwacher Vergrösserung der alveoläre Bau der Geschwulst an vielen Punkten so sehr ins Auge fällt. Die Worte Stroma und Parenchym, welche aus praktischen Gründen auch im Folgenden beibehalten werden, haben, wie hier betont werden muss, lediglich den Zweck, in Kürze das Lageverhältniss beider zu bezeichnen. Wenn man sich dieses körperlich vorstellen will, so ist es am besten noch mit einem Schwamm zu vergleichen, dessen Gerüst durch das gebildet würde, was wir Stroma nannten, während die in den Maschen enthaltene Luft den als Parenchym bezeichneten Zellcomplexen ent¬ spräche. Diese Benennungen sind dagegen nicht so aufzufassen, wie etwa bei dem Verhältnis von Drüsensubstanz zu interstitiellem Gewebe oder wie bei einem Carcinom, dessen Zapfen in das Bindegewebe hineinwuchern. Es kann vielmehr keinem Zweifel unterliegen, dass hier beides Theile der Ge¬ schwulst sind. Abgesehen davon, dass beide im gleichen Verhältnis zu einander in allen Theilen der Geschwulst, sowie in den Metastasen wieder¬ kehren, weicht doch der Bau der Stromabalken erheblich von dem gewöhn¬ lichen interstitiellen Bindegewebes ab, durch die Grösse und Form der Zellen, die im Allgemeinen geringe Intercellularsubstanz, die regelmässige concen- trische Anordnung der Züge, durch das Auftreten glatter Muskulatur und den Charakter der blutführenden Bäume. Beweisend aber ist, dass sich zahlreiche Stellen in jedem Präparat auffinden lassen, wo der Zusammenhang beider Theile ein sehr inniger ist. Hier besteht zwar bei schwacher Ver¬ grösserung noch der Eindruck einer Grenze fort, bei mittlerer und stärkerer Vergrösserung dagegen lässt sich diese Grenze nicht feststellen, die Theile gehen hier ineinander über: die Zellformen zeigen nicht die scharfen Unter¬ schiede , das Gefüge des Stromas wird unregelmässig, die Züge desselben weichen theilweise von der allgemeinen Richtung ab. Hierzu kommt noch ein anderer sehr wesentlicher Punkt, welcher einen directen Zusammenhang der beiden Componenten der Geschwulst auch da sicher beweist, wo Uebergänge der Zellformen nicht bestehen. An günstigen Präparaten, die nach van GlESON behandelt sind, finden sich nämlich die Stromazellen in ein Netzwerk feiner, im frisch hergestellten Präparat lebhaft rot gefärbter Fasern eingebettet, von welchem Ausläufer sich zwischen die Parenchymzellen hineinerstrecken. An jenen Stellen, wo durch die Retraction bei der Härtung Spalträume entstanden waren, ragen oft abgerissene Fädchen von beiden Seiten her in den Spalt hinein. Diese Fasern stellen also eine Art Intercellularsubstanz dar, die den Parenchymtheilen und den Stroma¬ zellenzügen gemeinsam eigen ist. Da dieses feine Faserwerk noch im Hin¬ blick auf verschiedene andere Punkte für die Beurtheilung des Tumors von Wichtigkeit zu sein schien, wurden auch die übrigen für diesen Zweck sonst angegebenen Methoden versucht. Brauchbare Resultate erhielt ich mit der