Physikalische Uebungen fur Mediciner / von Eugen Blasius.

Date:
1895
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Credit: Physikalische Uebungen fur Mediciner / von Eugen Blasius. Source: Wellcome Collection.

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    Dagegen wäre dieselbe Correction durchaus erforderlich, wenn man entweder die Methode durch eine Verbesserung der Volum- bestimmung hinreichend verfeinert oder andere Methoden anwendet, bei denen der Fehler der Messung bis auf die Grössenordnuug der Correction vermindert ist. Ebenso wie die verfehlten Bestrebungen nach Genauigkeit, durch übertriebene Präcision bei einzelnen Theilmessuiigen und Berück- sichtigung von Correctionen, in Fällen wo die Messungsfehler über- wiegen, gehört auch eine übertriebene Ausführlichkeit bei den Rech- nungen zu den gewöhnlichsten Fehlern der Anfänger. Wenn jemand mit blosem Auge eine Länge, die er im Zu- sammenhange mit anderen Messungen braucht, an einem in Milli- meter getheilten Maassstabe etwa zu mm schätzt, und verwandelt den Bruch in einen Decimalbruch, so wird er anfangs stets geneigt sein, den Werth auf eine ganze Reihe von Stellen auszurechnen und etwa als 5,3333 bei weiteren Rechnungen zu benutzen. Namentlich liegt die Versuchung hierzu nahe, wenn andere Grössen, welche bei derselben Aufgabe vorkommen, thatsächlich mit grosser Genauigkeit bestimmt werden können. Nur allzuleicht wird dann vergessen, dass mit blosem Auge eine Schätzung von fVo eines Millimeters sehr gewagt, eine solche von oder gar AWö ein Ding der Unmöglichkeit ist und gerechnet, als ob wirklich alle die Ziffern sich verbürgen Hessen. Dies hat eine Reihe von Nachtheilen zur Folge. Vor allen Dingen werden alle Rechnungen wegen der vielen Stellen langwieriger, und dann verliert man jedes Urtheil über die Zuverlässigkeit des Resultates. Statt dass also, wie es sein sollte, der Plan der Rechnung, den man vor den Messungen über- schlagen muss, den Grad der Genauigkeit des Resultates und zu- gleich diejenigen Theile der Messungen erkennen Hesse, auf welche es besonders dabei ankommt und welche vielleicht verfeinert werden müssten, statt dessen erhält man mit Aufwand vieler überflüssiger Rechnerei eine Zahl, über deren Zuverlässigkeit man kein Urtheil hat. Hiergegen hilft nichts anderes, als dass man sich bei jedem Schritt der Rechnung überlegt, welche Ziffern durch die Präcision der Beobachtungen verbürgt sind, und höchstens eine Decimale über diese hinaus berücksichtigt. Manchmal sind die abgekürzten Rech- nungsverfahren sehr am Platze, d. h. solche Methoden, bei denen man alle Operationen vermeidet, welche nur die Ziffern rechts von einer bestimmten Stelle beeinflussen. Wenn man nämlich beispiels- weise eine rechteckige Fläche bestimmen soll, und hat die Länge 1*