Die radioelemente in der heilkunde : handbuch der biologie, pharmakologie und klinik des radiums, mesothoriums, thorium X, aktiniums und der emendationen : für aerzte und studierende / von Dr. Lipliawsky und Hans Lungwitz.

  • Lipliawsky, Semjou, 1873-
Date:
1914
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Credit: Die radioelemente in der heilkunde : handbuch der biologie, pharmakologie und klinik des radiums, mesothoriums, thorium X, aktiniums und der emendationen : für aerzte und studierende / von Dr. Lipliawsky und Hans Lungwitz. Source: Wellcome Collection.

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    im Kubikzentimeter Erde ausreichen würde, um das Wärme- gleichgewicht herzustellen. S t r u 11 fand nun, wie oben be- merkt, einen ungefähr zwanzig mal größeren durchschnittlichen Gehalt der Erdrinde an Radium; dazu kommen noch die von Thorium und seinen Zerfallsprodukten emittierten Energien. Nach dieser Rechnung müßte die Wärme der Erde fortschreitend zunehmen, wenn die radioaktiven Substanzen gleichförmig in der Erdmasse verteilt wären. Der tatsächliche Temperaturgradient weist aber darauf hin, daß der Radiumgehalt nach dem Mittel- punkt der Erde zu abnimmt und in einer Tiefe von 75 km gleich Null wird. Jedenfalls ist nicht zu bezweifeln, daß die Radioelemente vermöge der ungeheuren Energie, die sie in sich aufgespeichert haben und die so groß ist, daß die Lebensdauer des Urans nach Millionen von Jahren zählt und die des Radiums etwa 2000 Jahre beträgt, einen außerordentlich großen Einfluß auf die Tempe- raturverhältnisse der Erde ausüben. Die relative Größe ihrer Ener- gie fällt um so mehr in die Augen, wenn man bedenkt, in welch überaus geringen Mengen die Radioelemente, im absoluten Sinne genommen, vorhanden sind. Deshalb auch ist die Gewinnung so außerordentlich erschwert, und deshalb ist das Radium das kostbarste aller Elemente, einmal weil es so überaus selten ist, dann aber auch, weil schon eine minimale Menge eine ungemein große Energie in sich begreift, die speziell auch der leidenden Menschheit zugute” kommen kann. Auch das Thorium ist in der Erdrinde sehr verbreitet und findet sich namentlich im vulkanischen Gestein, der Lava sowie in den sedimentären Gesteinen. Der Gehalt des Erd- bodens an Thorium ist von verschiedenen Forschem bestimmt worden. Blanc brachte einen negativ geladenen Draht unter einem Rezipienten unmittelbar über dem Erdboden an und be- stimmte die induzierte Aktivität vom Thoriumtypus. Er fand bis zu 80 % der gesamten Aktivität. Hieraus berechnete Blanc einen Gehalt von 1,5.10—5 g Thorium pro Gramm Erdboden. Auch im Meerwasser ist Thorium nachgewiesen.