Die Drainagirung der Bauchhöhle und die intraperitoneale Injection : ein Beitrag zur Lehre über penetrirende Bauchwunden und Ovariotomie / von Prof. Dr. v. Nussbaum.

  • Nussbaum, J. N. (Johann Nepomuk), Ritter von, 1829-1890.
Date:
1874
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Credit: Die Drainagirung der Bauchhöhle und die intraperitoneale Injection : ein Beitrag zur Lehre über penetrirende Bauchwunden und Ovariotomie / von Prof. Dr. v. Nussbaum. Source: Wellcome Collection.

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    hat wohl durch diese Erfahrungen, sowie durch den günstigen Verlauf der oben angeführten Drainagirungen und intraperi- tonealen Injectionen den Todesstoss erlitten. Wenn man im chirurgischen Leben überhaupt die Augen aufmacht, so kann nicht entgehen, dass bei allen Verwund- ungen und Operationen am ganzen Körper die Gefahr, das sogenannte Wundfieber, der mehr oder weniger gute und schnelle Verlauf lediglich davon abhängt, ob in der Wunde gutartige oder böse Secrete, Abstossungen und Metamoi-phosen zu Stande kommen, und ob selbe sofort abfliessen oder weg- geschwemmt werden können. Ist die Verwundung so, dass keine Zellgewebsfaser brandig wird, das Secret sehr wenig und nicht übelriechend ist, fer- ners so, dass jede Ansammlung von Wundsecret sofort unge- hindert wegfliessen kann, so wird die Temperatur und die Pulsfrequenz nicht hoch steigen. Sind aber viele Gewebsfasern gequetscht, sterben selbe ab und theilen sie dem Wundsocrete einen hässlichen, brandigen Geruch mit, und ist die Wunde zu stark geschlossen oder so gelagert, dass die sich ansammelnden stinkenden Secrete nicht sofort frei abfliessen können, so wird Temperatur und Puls- frequenz eine grosse Höhe erreichen, der gelb aussehende Kranke wird appetitlos, bekommt stinkenden Athem und ist sehr angegriffen, weil eben sein Blut, welches Hirn und Rückenmark, Herz und Lunge, mit Einem Worte alle Gebilde ernährt, mit schlechten Stoffen vermischt ist. Jedes Wund- secret wird so gut, wie die in das Zellgewebe eingespritzte Morphiumsolution resorbirt werden, und es ist gewiss kein Irrweg, wenn wir alle die heftigen Reactionen nach Verwund- ungen und Operationen als septikaemische Vorgänge auffassen. Dem continuirlichen Bade von Geheimrath v. Langenbeck lag schon diese Idee zu Grunde.^ Die neuesten Arbeiten von Hofrath Billroth und An- deren, die guten Resultate der Li st er'sehen Methode, die