Grundzüge der Hygiene : unter Berücksichtigung der Gesetzgebung des Deutschen Reichs und Oesterreichs; für Studierende an Universitäten und technischen Hochschulen, Aerzte, Architekten, Ingenieure und Verwaltungsbeamte / von W. Prausnitz und Paul Th. Müller.

  • Prausnitz, Wilhelm, 1861-1933.
Date:
1899
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Credit: Grundzüge der Hygiene : unter Berücksichtigung der Gesetzgebung des Deutschen Reichs und Oesterreichs; für Studierende an Universitäten und technischen Hochschulen, Aerzte, Architekten, Ingenieure und Verwaltungsbeamte / von W. Prausnitz und Paul Th. Müller. Source: Wellcome Collection.

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    Hier soll nur noch ein Gas erörtert v.erden . welches in der freien Atmosphäre nie vorhanden, jedoch in bewohnten Räumen bei falsch angelegten oder schlecht funktionierenden Heizungs- und Beleuchtungseinrichtungen gelegentlich vor- kommt, das Kolilenoxyd. Der Nachweis des Kohlenox\-ds g-eschieht auf zweierlei AA eise. Entweder bringt man die fragliche Luft mit Papier in Berührung-. welches mit einer Lösunpf von Palladiumchlorür getränkt ist. wobei durch ausgeschiedenes metallisches Palla- dium eine Schwarzfärbung des Papiers eintritt, oder man lässt die Luft auf Blut einwirken und beobachtet mit dem Spek- tralapparat die hierbei auftretenden A'eränderungen. Das im normalen Blut enthaltene Oxvhaemoglobin zeigt nämlich bei hinreichender Verdünnung im gelben und grünen Teil des Spektrums, zwischen den Frauenhof ersehen Linien D und E zwei scharf begrenzte Absorptionsstreifen, welche im Kohlen- oxvdblut näher aneinanderliegen und nicht so scharf begrenzt^, sind. Diese Differenz ist nur schwer erkennbar. Ein deut-* lieber Unterschied tritt aber sofort auf, wenn man beide Blutarten mit einer reduzierenden Substanz (ein Tropfen ver- dünnter Schwefelammoniumlösung oder Stokes'scher Flüssig- keit, weinsaures Eisenoxvdulammoniak i behandelt. Dann wird das leicht zersetzliche Oxvhaemoglobin zerstört, es ent- steht reduziertes Haemoglobin, welches nur an einem stark verwaschenen, breiten, bei D und E liegenden Streifen zu erkennen ist. während das schwerer zersetzliche Kohlenoxyd- haeraoglobin unverändert bleibt und nach wie vor die zwei undeutlichen Streifen im Spektrum zeigt. Zur quantitativen Bestimmung des Kohlenox^-ds wird nach einer von Fodor angegebenen Methode eine gemessene Luftmenge zur Absorption des CO mit Blut in Berührung gebracht, das Blut wird dann erwärmt, das Kohlenoxvd- hämoglobir: hiebei zerstört und das frei gewordene CO durch einen Luftstrom über Palladiumchlorür geleitet. Das ausge- schiedene Palladium wird später gewogen und aus dem Ge- wicht das vorhanden gewesene CO berechnet. Die Wirkung des Kohlenoxvds. die Vorkehrungen, welche man behufs Vermeidung der Gefahr einer V^ergiftung zu