Ueber einen Fall von Gastro-Enterostomie bei inoperablem Pyloruscarcinom ... / von Georg Lubszyński.

  • Lubszyński, Georg.
Date:
1892
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber einen Fall von Gastro-Enterostomie bei inoperablem Pyloruscarcinom ... / von Georg Lubszyński. Source: Wellcome Collection.

    19/22 (page 19)
    Die mikroskopische Untersuchung bestätigte die Diagnose des Gallertkrebses. Der Erfolg dieser Operation war demnach ein äusserst günstiger. Sie verlängerte das Leben der Patientin um nahezu 2 Jahre, von denen l3/4 Jahre ohne erhebliche Be¬ schwerden verflossen. Wir verfügen beim Magencarcinom nun über 2 Methoden, einmal über die Radicaloperation und dann über die Gastro- Enterostomie. Die erstere ist eine radikale Operation d. h. sie ist imstande, den Patienten vollkommen zu heilen und ihm die Hoffnung zu geben, dass er vollkommen gesund noch eine lange Reihe von Jahren lebt. Bei der letzteren dagegen handelt es sich um eine palliative Operation, d. h. sie ist imstande, für den Augenblick sämtliche Beschwerden des Patienten zu beseitigen und ihm die Hoffnung zu lassen, dass er sein Leben noch kürzere oder längere Zeit bei ver¬ minderten, vielleicht auch gänzlich gehobenen Beschwerden fristen wird. Die Radikaloperation ist aber nur dann erlaubt, wenn man imstande ist, durch die Operation den ganzen Krank- heitsheerd zu entfernen. Es dürfen keine Metastasen oder Verwachsungen mit den Nachbarorganen vorhanden sein, auch die Lymphdrüsen dürfen nicht carcinomatös infiltriert sein. Macht man trotz¬ dem die Radikaloperation, so stellt sich bald das Recidiv ein, dem der Patient erliegt, oder der Operateur ist genötigt, das Leben des Patienten durch eine nochmalige Operation — diesmal durch die Gastro-Enterostomie — nochmals aufs Spiel zu setzen. Wie rasch sich das Recidiv einstellt, ersieht man schon aus Billroth’s erstem Falle, in dem die glücklich operierte Patientin schon nach 3 Monaten an dem Recidiv e starb. Billroth hat auch späterhin seine Verwunderung da¬ rüber ausgesprochen, dass so oft die Resektion des Pylorus versucht werde, während er sie nur in den günstigsten Fällen angewandt wissen will, sie in allen Fällen von Py- loruscarcinom aber, wo Verwachsungen, besonders mit dem