Ueber einen Fall von Gastro-Enterostomie bei inoperablem Pyloruscarcinom ... / von Georg Lubszyński.

Lubszyński, Georg.

Date:: 1892

Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber einen Fall von Gastro-Enterostomie bei inoperablem Pyloruscarcinom ... / von Georg Lubszyński. Source: Wellcome Collection.

13/22 (page 13)

Stuhlgang zeigten, bewog Patientin, sich ins Krankenhaus zu begeben. Schliesslich sei noch bemerkt, dass seit Anfang März, seit welcher Zeit die Blutungen datieren, auch die innerliche Geschwulst wieder zum Vorschein kam. Status praesens am 26. III. 90. Patientin ist eine schwächlich gebaute, sehr stark ab¬ gemagerte, äusserst anämische Frau. In der Gegend um den Nabel, etwas nach links von demselben, ist eine nicht ganz hühnereigrosse, auf Druck etwas empfindliche, in ziem¬ lich weitem Umfang verschiebliche Geschwulst zu fühlen. Eine Probemahlzeit (Beafsteak) ergab, dass nach 7 Stunden die Speisen zwar ziemlich verkleinert, aber fast gänzlich un¬ verdaut waren. Der Mageninhalt enthielt freie Milchsäure, aber keine Spur Salzsäure. Der gefüllte Magen ist nicht ganz bis zum Nabel, nach der Entleerung zwei Finger breit über demselben nachzuweisen. Operation am 29. III. 90, ausgeführt von Herrn Professor Dr. Heineke. Die Probeincision hatte gezeigt, dass es sich um ein Carcinom des Pylorus handelt, welches ziemlich weit gegen den Pylorus hinzieht. An sich schien der Tumor noch ope¬ rabel, jedoch mit Rücksicht auf die überaus schwächliche, entkräftete Patientin wird nach einiger Überlegung von der Radikaloperation Abstand genommen; es wird dann die oberste Dünndarmschlinge, welche sich leicht auffinden lässt, an einer Stelle, die schon frei beweglicher erschien, über den Dickdarm herüber gegen den Magen heraufgeschlagen, und in einer Strecke von 5 cm angenäht, der Darm beider¬ seits abgebunden, dann eröffnet und ringsum durch Nähte in 2 Reihen festgeheftet. Hierauf wird die Bauchhöhle (erst Peritoneum, dann Hautwunde) durch Naht geschlossen. Patientin ertrug die Operation sehr leicht, fühlte sich aber Abends sehr matt. Die Entleerung des Magens mit der Sonde am Abend lieferte viel Blut und starke gallige Beimengung; Patientin erbrach in der Nacht zweimal. Am nächsten Morgen wird wieder die Sonde eingeführt und es entleert sich sofort neben der Sonde viel gallig ge-