Die infantile cerebrallahmung.

  • Freud, Sigmund, 1856-1939.
Date:
1897
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Credit: Die infantile cerebrallahmung. Source: Wellcome Collection.

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    stattfinden, indem die rechte Hirnhalfte die Sprachfunction ubernimmt Oder sie vielleicht schon von Geburt an (bei Linkshandern) uber- nommen hat. 6. In Bezug auf die Form der Sprachstorung handelt es sich zumeist urn (ataktische) motorisehe Aphasie. Die Aphasie im Kindesalter uberhaupt hehandelt ein kliniseher Vor- trag von Treitel, der sich an eine altere Arbeit von Carus anlehnt. 11, Posthemiplegisehe Bewegungsstorungen. a) Bei intendirter Bewegung. Wenn das Stadium der Lahmung bei der cerebralen Kinderlahmuog iiberwunden ist, werden intendirte Bevs^egungen, insbesondere aber solche der friiher gelahmten Hand, in einer von der normalen abweichenden Weise ausgefuhrt, au welcher man bei genauer Analyse drei pathologische Elemente unterscheiden kann: 1. das spastische, 2. das ataktische, 3. das choreatische. 1. Als spastisch darf man die willkurliche Bewegung in diesen Fallen bezeichnen, well sie mit iibergrosser Anspannung der bewegten Muskeln ausgefuhrt wird. Der TJrafang der einzelnen Oontractionen er- scheint vergrossert, die Bewegungsform dadurch in's Krampfhafte iiber- trieben. Dies gesehieht sov^^ohl, wenn an der betreffenden Extremitat noch Contractur vorhanden ist, als auch ohne solche. Im letzteren Falle kann man sagen, der spastische Innervationszustand bei der Bewegung deute auf latente Contractur (en imminence); die Contractur stellt sich dann auch meist gleichzeitig rait dem Intentionsversuch ein. 2. Ataktisch muss die so erfolgende Bewegung heissen, weil sie denselben Charakter erkennen lasst wie die tabische Ataxic, den der Un- zweckmiissigkeit durch unpassende Vertheilung der Innervation. Die Inten- tion wird auf mehr oder auf andere Muskelgruppen erstreckt, als zur besten Erreichung des Zieles erforderlich ist, die Bewegung schwankt daher auch um das Ziel herum und erreicht es erst auf Umwegen. 3. Endlich verdient die Bewegung noch haufig den Namen einer choreatisehen, weil bei ihr Impulse auftauchen, die zuckungsartig die mehr oder minder sicher eingehaltene zweckmiissige Richtung der Inten- tion kreuzen, wie es bei den intendirten Bewegungen Choreatischer der Fall ist. Die Art, wie nach cerebraler Kinderlahraung die willkiirlichen Be- wegungen ausgefuhrt werden, ist durch obige Bemerkungen nur analysirt, nicht beschrieben. Letzteres ist allzu schwer und wird am besten durch die Beobachtung selbst ersetzt. In der Regel hat die Bewegung etwas von alien drei Charakteren an sich, und zwar ist es das choreatische