Ueber den Wert der Thierschschen Hautverpflanzungen bei Behandlung grosser Hautdefecte (mit besonderer berückichtigung der unfallvertzungen).

  • Dirbach, Joseph, 1872-
Date:
1898
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Credit: Ueber den Wert der Thierschschen Hautverpflanzungen bei Behandlung grosser Hautdefecte (mit besonderer berückichtigung der unfallvertzungen). Source: Wellcome Collection.

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    Unterlage sehr gut verschieblich; darüber ist eine etwas weniger gut verschiebliche Partie mit einigen tieferen, zum Teil mit Borken und Schuppen ausgefüllten Einziehungen; ebenso gut verschieblich ist die Haut im oberen Abschnitt der durch Implantation gedeckten Fläche; Angaben über Berührungen sind ungenau; ebenso werden Wärme- und Kälteempfindungen unsicher angegeben; Wärmegrade, die auf der gesunden Haut unangenehm empfunden werden, werden, auf die transj)lantierte Haut appliciert, als kalt bezeichnet. Beschwerden hat Kr. nur am Morgen, infolge eines spannenden Gefühls in der Kniebeuge, das sich verliert, wenn Kr. einige Zeit auf den Beinen gewesen ist; er giebt an, nur leichtere Arbeit verrichten zu können; doch beträgt sein Verdienst ebensoviel, als der der übrigen bei dem betr. Equipagenverleiher beschäftigten Kutscher; ausserdem erhält er eine monatliche Unfallrente im Betrage von 7,50 Mk. ■^-Eall jn/^ Robert Seh., Ai^beiter, 16 Jahr, geriet am 19. April 1895 mit dem rechten Fuss zwischen zwei Walzen, wobei ihm die Zehen und Metatarsen zum Teil zerquetscht wurden. Die Haut des Fussrückens war bis zum Spann hin abgerissen; im weiteren Verlauf stiessen sich die von vornherein unter- miniert gewesenen Hautränder in grosser Ausdehnung gan- gränös ab, sodass nach Abtragung der nekrotisierten Zehen der Fussstumpf einen Hautdefect zeigte, der am Fussrücken 14 cm, an der Innenseite 15V2 cm., an der Aussenseite 17V2 cm, in der Fusssohle 9 cm mass. Am 31. Mai konnte der Defect am Fussrücken nach Thiersch gedeckt werden; da Seh. immer noch sehr elend w^ar, wurde der Rest des Defectes erst am 11. Juli implantiert u. z. in Bromaethyl- narkose unter Essmarchscher Anaemie; bis auf eine 5 Pfg.- stück-grosse Stelle ging alles an; Mitte August war der ganze Defect verheilt und Seh. fing an herumzugehen, was in kurzer Zeit ohne Stock möglich war; doch musste der Fuss durch einen Verband geschützt sein, da sonst das Auf- treten Schmerzen verursachte; Beweglichkeit des Fusses war gut; bei der Nachbehandlung wurde zur Verhinderung der Schuppung und Erzielmig möglichster Geschmeidigkeit der Haut der Fussstumpf mit Vaseline des öfteren ein- gerieben.