Anleitung zur aseptischen Wundbehandlung.

  • Schimmelbusch, Curt, 1860-1895.
Date:
1892
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Credit: Anleitung zur aseptischen Wundbehandlung. Source: Wellcome Collection.

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    wenn wir wissen, dass dieser Organismus je nach ver- schiedener Provenienz und mannigfacli uns noch unbe- kannten Verhältnissen bald in sehr grossen Mengen fast unschädlich bald in ganz kleinen überaus bösartig sich ver- halten kann. Weitere aufklärende Gesichtspunkte würden gewon- nen werden, wenn sich die Annahme mehrerer Forscher bestätigte, dass die zahlreich, bald im Mundspeichel, bald auf der Körperoberfläche, bald in schweren Eiterungspro- cessen gefunden und auf Grund ihrer morphologischen Uebereinstimmung als pyogene Staphylo- und Streptococcen angesprochene Spaltpilze eine ganze Gruppe verschie- dener Organismen vorstellten. Die Untersuchungen von Kurth und v. Lingelsheim bewegen sich in dieser Rich- tung und suchen zu erweisen, dass zahlreiche für gleich erachtete Streptococcen bei genauerer Prüfung sowohl nach ihrem Wachsthum, wie auch nach ihren pathogenen Eigenschaften als mehrere besondere Arten aufzufassen sind. Für die pyogenen Stephylococcen ist eine solche Trennung durch die eigenartigen Farbdifferenzen der Colonien (orange, gelb und weiss) nahe gelegt und die Thierpathologie kommt diesen Auffassungen durch Beispiele zu Hülfe. Eine An- zahl nicht selten unter Thieren auftretender Septicaemien, die Wildseuche, Schweineseuche, Hühnercholera, Kanin- chensepticaemie (Koch und Gaffky), Frettchenseuche (Eberth und Verfasser) sind durch bacilläre Organismen bedingt, die eine ausserordentliche Aehnlichkeit in ihren äusseren Erscheinungen haben, pathogen sich aber verschie- den verhalten und bei genauem Vergleich auch in der Form, wie in den Culturen kleine Unterschiede erkennen lassen. Dass der Zustand der Wunde und der Ort der- selben im Körper von einschneidender Bedeutung für das Zustandekommen und den Verlauf einer Infection ist, unterliegt gar keiner Frage. Dass die Verwundung eines Gelenkes, eine gewöhnliche Fleisch wunde und eine com- plicirte Fractur sich in Bezug auf die Gefahren einer Wundinfection sehr verschieden verhalten und wieder zwi- schen dem offenen Bruch des Unterschenkels und des Unter- kiefers hier Differenzen bestehen, sind ebenso bekannte wie in vieler Beziehung noch unaufgeklärte Thatsachen. Dass man mit einer gewissen Disposition des Organismus zu Wundinfectionen auch nicht gänzlich aufräumen kann, da- für sprechen ja noch mannigfache klinische Erfahrungen,