Beiträge zur Kenntniss der kranken Schleimhaut der Respirationsorgane und ihrer Producte durch das Mikroskop : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde an der medicinischen Facultät der Universität Bern / von Friedr. Bühlmann.

  • Bühlmann, Friedrich.
Date:
1843
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Credit: Beiträge zur Kenntniss der kranken Schleimhaut der Respirationsorgane und ihrer Producte durch das Mikroskop : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde an der medicinischen Facultät der Universität Bern / von Friedr. Bühlmann. Source: Wellcome Collection.

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    Liq. puris sich befindet. Bei längerm Aufenthalt aber in destillirtem Wasser oder in Weingeist, werden sie am Rande durchsichtiger, im Centrum aber opaker, so dass man glauben sollte, ein fremder Körper befinde sich in denselben. Essig- säure verändert sie sehr, indem erst die Peripherie bedeutend durchsichtiger, dann aufgelöst wird, mit Zurücklassung von sehr kleinen Körnchen (Tab. II. Fig. 1). Hierbei siebt man, dass die Eiterkörperchen aus zwei Tbeilen bestehen, deren einer die Hülle ist, der andere der Kern. Die Hülle wird durch Wasser oder Weingeist durchsichtig, durch Essigsäure ganz aufgelöst, zuweilen schnell. Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure lösen die Hülle nicht auf. Der Kern besteht aus Körnern, die nach der Auflösung der Hülle durch Essigsäure sich sehr schön zeigen. Diese Körner, die er zuweilen bloss beobachtete, haben einen Durchmesser von etwa 0,0001 par., und noch kleiner, und finden sich einzeln oder zu zwei und drei neben einander. In vielen derselben nahm er in der Mitte eine Vertiefung wahr. Durch Zerstossen und Reissen brach bei ein- zelnen die Hülle und die den Nucleus bildenden Körner blieben zurück. Die Körner, die den Kern bilden, werden von Säuren nicht angegriffen. Ob durch Liq. Kali caust. die Eiterkörnchen wie die der Blutkörperchen sich auflösen, ist nicht sicher, aber wahrscheinlich. J. Vogel *) beschreibt die Eiterkugeln als vollkommen kreisrunde Kügelchen, oder vielleicht auch linsenförmige Kuchen, grösser als die Blutkörperchen (Tab. II. Fig. 4, 5 u. 6). Die Entscheidung über ihre Kugel- oder Linsenform sei nicht leicht möglich, weil man sie nie oder sehr selten auf dem Rande sehe ; dies letztere spräche für die Kugelform, dagegen aber spräche der schwache, sehr wenig dunkle Schlagschatten, der sich eher bei einer schwach gewölbten Ober- fläche findet, eher für die linsenförmige Gestalt. Wenn sich viele dieser Kör- perchen zu einer Art Membran anlegen und sich gegenseitig drücken, so ver^ lieren sie dadurch ihre vollkommen kreisrunde Form und werden etwas eckig; sie erscheinen wie die Steine eines Pflasters. Ihr Durchmesser ist gewöhnlich 1/200 — 1/3o6///| selten sind sie kleiner als V300 > selten grösser als V!so///- Ihre Oberfläche ist meist zart granulirt, d. h. mit feinen Yiooo — V2000111 grossen, ja noch kleinern Körnchen besetzt. Dies granulirte, gekörnte, maulbeerartige *) Vogel, pathologisch-physiologische Untersuchungen über Eiter, Eiterung und verwandle Vorgänge. Erlangen 1838.