Untersuchungen über die Entwickelung der Glandula thymus, Glandula thyreoidea und Glandula carotica / von Ludwig Stieda.

  • Stieda, Ludwig, 1837-1918.
Date:
1881
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Credit: Untersuchungen über die Entwickelung der Glandula thymus, Glandula thyreoidea und Glandula carotica / von Ludwig Stieda. Source: Wellcome Collection.

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    (Fig. 6/r); vor clen Säckchen die auseinander weichenden Blutgefässe und noch weiter vorn die beiden embryonalen Thymuskanäle (Fig. 6th). Am oberen verengten Halse des Säckchens sieht man noch ein zweites Aestchen abgehn, als Zeichen, dass dies Säckchen mit jenem früher beschriebenen weiter nach vorn und oben gelegenen zusammenhängt. Aus dem Epithel oder richtiger aus der Wand jener secundären Ausstülpung der ersten blasigen Auftreibung, welche ich oben an der Kiemenspalte beschrieben, bildet sich die Glandula thyreoidea heraus. Ich verweise auf Fig. 10 Taf. II: Die Abbildung ist nach einem Schnitt gezeichnet, welcher einem Embryo von 18 mm entstammt. — Die Präparate, welche ich von noch jüngern Embryonen gewonnen habe, sind alle nicht demonstrativ genug gewesen, um von dem wirklichen Zusammenhang zu überzeugen. Das Centralnervensystem ist leicht zu erkennen, ebenso der davor liegende Wirbelkörper mit der eingeschlossenen Chorda dorsalis. Der Wirbelkörper ist schon in seiner knorpeligen Anlage vorhanden. Vor dem Wirbelkörper befindet sich der querdurchschnittene Oesophagus (Fig. 10 oe) und noch weiter davor die Trachea (Fig. tr). Zu beiden Seiten von der Trachea ist ein querdurchschnittenes Blutgefäss erkennbar. — Zwischen diesem Blutgefäss (Carotis) und der Trachea liegt jederseits ein hakenförmig gekrümmtes von Epithelzellen eingerahmteg Lumen (Fig. 10schcl). Dieses vom Epithel umgebene Lumen ist nichts anderes, als ein Theil jener vom Epithel der Kiemenspalten ausgegangenen blasigen Auftreibung. Der Zusammenhang mit dem Rachenepithel ist nicht zu sehn, vielleicht weil er bei dieser Schnittrichtung nicht getroffen werden könnte— (die Verbindung müsste viel weiter nach oben zum Kopf liegen —), vielleicht weil der Zusammenhang schon gelöst ist. Doch ist letzteres nicht gerade anzunehmen, da sich solche epitheliale Verbindungen sehr lange erhalten. — Von dem das Lumen ein- schliessenden Epithel geht nun ein System solider Stränge aus; die vielfach verschlungenen ver- ästelten Stränge bilden einen vor der Trachea liegenden Bogen — die Anlage der Schild- drüse. Einzelne der Stränge erstrecken sich weit nach hinten und zur Seite hinaus bis zur Carotis. Lateralwärts von der Carotis zugleich auch vorn sind einzelne vom Epithel ausgekleidete Lumina bemerkbar; das sind Durchschnitte des embryonalen Thymuskanales (Fig. 10th), den ich schon oben beschrieben. An jenem hakenförmigen Lumen hängt hinten, der Carotis eng anliegend ein rundlicher solider aus Epithelzellen bestehender Körper — das ist die Glandula carotica (Fig. 10gl.c) von der ich bisher nicht viel gesprochen, weil die anderen beschriebenen Schnitte sie nicht wahrnehmen liessen. Das Verhältniss der Glandula carotica zur Anlage der Thyreoidea hatte ich auch bequem zu übersehen Gelegenheit an einem sagittalen Längsschnitt eines etwa 12 mm langen Embryo (Fig. 7 Taf. II). Man sieht hier das Lumen der ursprünglichen blasigen Anlage und die davor liegenden epithelialen Wucherungen, aus welchen die Glandula thyreoidea Fig. 7schcl) entsteht. Nach hinten und unten hängt an einem kleinen hohlen Stiel eine schon sehr charakteristisch aussehende Gl. carotica (Fig. 7gl.c). Weiter unten nach vorn sind