Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten : für Ärzte und Studirende / von A. Wolff.

Wolff, A. (Alfred), 1850-1916.

Date:: 1893

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Credit: Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten : für Ärzte und Studirende / von A. Wolff. Source: Wellcome Collection.

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•Rhinoscierom. zeigen, und desshalb haben wir es für notwendig erachtet, eine kurze Rpschreibung folgen zu lassen. , Die Krankheit kommt bei Hausthieren, besonders bei Rindern und Schweinen vor, bei denen der häufigste Sitz an Unter- und Oberkiefer, Mundböhle und Zunge angetroffen wird. Es ist wahrscheinlich, dass die Krankheit nicht von den Thieren auf den Menschen übertragen wird, sondern dass der Pilz auf Pflanzen lebt, die als gemeinsame Infectionsquelle für Menschen und Thiere be- trachtet werden können. . . OT , «. « „„ Höchst wahrscheinlich ist es, dass der Pilz an der Stelle, au welcher er in den Organismus dringt, sofort sich entwickelt. An diesen Äu treten Knoten auf, die zu Fistelbildungen führen, die Haut unterminiren, in die Tiefe dringen und sämmtliche Organe ergreifen konnem yerläuft der pr0Cess ohne Fieber, in anderen wird er von zahlreichen Fieberanfällen begleitet. Ferner kann der Process auch durch Metastasenbüdung weiter verschleppt werden. Aus den Fistelöffnungen fliesst ein spärlicher, dunner Eiter, welcher gelbe, makroskopisch sichtbare Körnchen von *ji—*f* mm Durchmesser enthalt.^ mikrogkopisclie Untersuchung dieser Körnchen gestattet allein die Diagnose zu stellen. Die Elementarkörner bestehen nach Ponfick aus einer Anzahl feiner, von einem Centrum nach allen Richtungen hin ausstrahlender Fäden, welche gestreckt oder wellig ver- laufen und an ihrem Ende keulenförmig verdickt smd Nach Ablösung der keulenförmigen Endstücke, welche die Randzone des ganzen Kornes darstellen, bleibt ein dichtes Gewirr vielfach gewundener Faden zurück, welches an das Mycel höherer Pilze erinnert. ; Die Ansichten der meisten Botaniker gehen dahin, dass es sich wahrscheinlich um einen Schimmelpilz handelt Die Affection verläuft torpid, schleichend und endet letal, wenn sie nicht in den Frühperioden therapeutisch in Angriff genommen wird. Der Tod erfolgt durch den Marasmus, den die langedauernden Eite- rungen zu Stande bringen oder durch das Ergriffenwerden von wich- tigen Organen. Behandlung. Die Geschwülste werden eröffnet, die Fistelgänge ausgekratzt und mit dem Ferrum candens cauterisirt. Rhinoscierom. Hebra und Kaposi haben unter diesem Namen eine sehr seltene, chronische, infectiöse Erkrankung der Nase und ihrer Umgebung be- schrieben, die mit Sarcom eine grosse Aehnlichkeit besitzt, durch nuen Verlauf aber bedeutend von diesem abweicht. Symptome und Verlauf. Die Krankheit beginnt durch eine ungemein harte, scharf begrenzte Infiltration des Naseneingangs, Septum, Nasenflügel oder der Lippe, flach oder wulstig.