Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten : für Ärzte und Studirende / von A. Wolff.

Wolff, A. (Alfred), 1850-1916.

Date:: 1893

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Credit: Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten : für Ärzte und Studirende / von A. Wolff. Source: Wellcome Collection.

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Vaccine. band wird zweimal täglich erneuert, und die darunter liegende Fläche göwaschen und desinficirt; oben erwähnte Paste wird ebenfalls zu einem guten Resultate führen. .. 8 Auch die Schleimhäute müssen sorgfältig desinficirt werden; Gur- geln mit Kali chloricum 3°/o, Borax 5°/o , Carbolsäure und Xylol 2° o wird in allen Fällen ausreichend sein, wenn die Ausspülungen grund- lich und häufig vorgenommen werden. Vaccine, Kuhpocken. Variola vaccina. Cow-pox. Es entsteht spontan bei einer Reihe von Thieren eine durch Auf- treten von Pusteln, bei Kühen speciell an Euter und Zitzen localisirte Krankheit, deren Uebertragung auf Menschen (meist willkürlich: Vacci- nation) zu einer ähnlichen Eruption führt. Die Geschichte der Vaccine ist bekannt genug, um hier nicht wiederholt zu werden. Die Erscheinungen der Erkrankung, wenn sich die Patienten an erkranktem Vieh anstecken, unterscheiden sich m nichts von der inoculirten; wir werden daher nur den Verlauf der Impfpustel schildern. t In den drei ersten Tagen, die dem Impfstich folgen (lncubations- stadium) sind keine Veränderungen, ausser denen, die der Stich hervor- ruft zu bemerken, von da an bis zum sechsten entwickelt sich zuerst ein kleines Knötchen, aus welchem sich eine gedellte Vesikel bildet, die bis zum 7—8. Tag ihre vollständige Entwickelung erreicht hat. Wird dies Bläschen in dieser Zeit angestochen, so quillt eine klare, rem seröse Flüssigkeit tropfenweise heraus, die durch üebertragung aut nicht geimpfte Individuen zu denselben Erscheinungen führt. Die Lymphe hat auch an genannten Tagen ihre grösste Virulenz erreicht, von da ab erlischt diese nach und nach, und die Zahl der Fehlimpfungen wird verhältnissmässig eine um so grössere, je spater man Impfungen vornimmt. Nach dem 8. Tage wird der Hof intensiver roth und dehnt sich aus, der Bläscheninhalt trübt sich, und bis zum 11. Tag hat die Um- wandlung in eine Pustel ihr Höhestadium erreicht. Vom 12. Tag ab trocknet die Efflorescenz zu einer Kruste ein, die bis zum 20.—25. Tag ungefähr abfällt und eine Narbe zurücklasst, die später reticulär, weiss und leicht vertieft erscheint. Mit der Pustulationsperiode entwickelt sich in normal verlautenden Fällen eine leichte Fieberbewegung, die Drüsen der benachbarten Stellen sind angeschwollen und schmerzhaft. Das Fieber fällt nach dem 1Z. lag vollständig ab. , . . , Der Verlauf zeigt oft einige Abweichungen von dem skizzirten Bilde; so entwickelt sich in warmen Jahreszeiten die Pustel etwas schneller, in kälteren dagegen etwas langsamer. Bei schwächlichen Individuen und wenn die Impfung mit nicht „humanisirter ^ymP£e vorgenommen worden ist, pflegt der Process eine grössere Intensität zu zeigen. Auch heilt bei cachectischen Patienten die Krankheit lang- samer und stellen sich Geschwüre, Gangrän ein, die den Verlauf ver- zögern.