Die pathologischen Lungenveränderungen nach Lähmung der Nervi vagi.

  • Frey, Otto.
Date:
1877
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Credit: Die pathologischen Lungenveränderungen nach Lähmung der Nervi vagi. Source: Wellcome Collection.

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    getrübt, deren Gefässe dilatirt sind, in deren Mucosa reichliches Extravasat stattgefunden hat. 2) Die entzündlichen Vorgänge im Parenchym selber spielen sich vorzugsweise in dem verdichteten (splenisirten) Gewebe ab. In diesem sind in sehr wechselndem Maasse die Alveolen comprimirt und in den Hohlräumen derselben finden sich, oft über 20 Alveolen ausgedehnt, dicke Pfropfe einer vorzugsweise aus Eiterkörperchen bestehenden Einbettungsmasse vor. Auch hier gelang es uns, nach- dem wir durch sorgfältiges Auspinseln die Einlagerung entfernt hatten, ein wol conservirtes Alveolenepithel zur Anschauung zu bringen. Zum Studium der histologischen Hestandtheile der ein- lagernden Masse empfehlen sich natürlich solche Alveolen, wo die- selbe nur in geringem Maasse vorhanden. Hier werden auch rothe Blutscheiben wahrgenommen, Körnchenzellen, und in grosser Zahl abgelöste geschwellte Epithelien in den uns bekannten T^ormen. Der übrige Theil der Luuge ist hyperämisch in sehr wechseln- dem Maasse. Auch hier kommen mehr comprimirte Alveolengruppen gegenüber dilatirten vor, und auch hier finden sicli lobuläre-pneu- monische Herde. Das Alveolenepithel hat sich nun in dieser Lunge vortrefflich conservirt; eine körnige Trübung ist aber nicht zu ver- kennen. Daneben haben wir die bekannten Formen der geschwellten Epithelien vor uns. Ein sehr schönes Bild zeigte uns ein Complex von drei Alveolen, wo in der einen sich die prächtige Mosaik des Al- veolenepithels beinahe unverändert erhalten, iu den beiden anderen sich mächtig angeschwollen bis zu drei Kernen enthaltende Epitliel- zellen fanden. Zwei derselben hatten rothe Blutkörperchen in sich aufgenommen. Das Bild dieses instructiven Präparates ist von uns hier darum im Detail gegeben worden, um dem Leser selbst das objective Ur- theil zu überlassen über die Uebereinstiramung nach Vagusdurch- schneidung. Wiederholte Untersuchungen und Vergleichungen dieser Objecte liess uns die vollständige Identität beider Vorgänge in jeder Beziehung bis zur Evidenz erkennen. LXXX. Samstag, den 17. Juli, Morgens 7 Uhr, wurden einem mittelgrossen grauen Kaninchen alle vier Kehlkopfnerven durch- schnitten. Das Thier ist nach der Operation oft in Dyspnoe und wird Sonntag, früh Morgens, todt gefunden. Die Lunge zeigt bei der Section allenthalben Röthung; tief- rothe Stellen wechseln mit helleren. Der obere Lobus der linken, Sowie der obere innere Lappen der rechten Lunge befinden sich in