Die Hysterie nach den Lehren der Salpêtrière : Normale oder interparoxysmale Hysterie.

  • Gilles de la Tourette, Georges, 1857-1904.
Date:
1894
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Credit: Die Hysterie nach den Lehren der Salpêtrière : Normale oder interparoxysmale Hysterie. Source: Wellcome Collection.

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    bild entworfen, welches der Klasse der Gesellschaft entnommen ist. .die man jetzt als Demi-monde bezeichnet, und man findet in seinem Werke keinen richtigen Grundgedanken, keine genaue Beobachtung und keine gute therapeutische Angabe. Die inhaltlosen Abhandlungen Louy er-V i 1 lermay's wurden von Georg et bald auf ihren wahren Wert zurückgeführt. In der Salpetrige mit einer für die Geschichte der Hysterie so fruchtbaren Arbeit be- schäftigt, hatte Georget seine Zeit nicht mit leeren Theorien vergeudet. Er ist ein vorzüglicher Beobachter, der sich nur an die Thatsachen hält; er versteht nur nicht, die Gedanken, welche sie in ihm hervorrufen, in die akademischen Formen zu kleiden '). „Die Ansicht, den Sitz der sogenannten hysterischen Erscheinungen in den Uterus zu verlegen, sagt er (Bd. I, S. 239), scheint mir so unsinnig und so lächerlich, dass ich sie gar nicht bekämpfen würde, wenn sie nicht von allen Neueren, die über die Hysterie geschrieben haben, als richtig angesehen würde; ich würde mich sonst auf eine ein- fache Darlegung der Thatsachen beschränken, als das beste Gegengift gegen den Irrtum. Nach einem kurzen geschichtlichen Überblick gelangt er zu dem Werke „des Dr. Louy er-Viller may, eines hervorragenden Arztes und Mitgliedes der Academie royale de medecine. Als ich dieses Werk zum ersten Male las, sagt er, fragte ich mich, ob dieser Arzt die Krank- heit, die er bekannt machen will, beobachtet habe, oder ob er sie viel- leicht nur oberflächlich beobachtete, oder ob er die Funktionen des Gehirnes, den Sitz der Gedanken und der willkürlichen Bewegung in den Uterus verlegen will. Nähere Überlegung hat mich auf den Ge- danken gebracht, dass Louy er-Viller may, indem er sich von seinen unmittelbaren Vorgängern, Pomme und Whytt, Roulin und Syden- ham etc., unterscheiden wollte, welche den Irrtum des Hippokrates verlassen hatten, ohne Zweifel glaubte, es sei besser allein, wenn auch weitab vom Pfade der Wahrheit zu wandern, als in den Fussstapfen Anderer derselben zuzustreben. Und nicht mit gelehrten Spitzfindigkeiten tritt er seinem Gegner entgegen. Er hat mit den Hysterischen gelebt, er durchflicht seine Beweis- führungen mit zahlreichen klinischen Beobachtungen. Dann giebt er eine sehr gute klinische Beschreibung der Anfälle und. als der Erste, eine Charakteristik des etat second oder hysterischen Somnambulismus. „In dem darauf folgenden Delirium, sagt er (Bd. I, S. 273), erinnerte sie sich alles dessen, was sie im vorhergehenden gesagt hatte. Auch seine Differentialdiagnose zwischen der Hysterie und der Epilepsie verdient mitgeteilt zu werden; sie ist noch gegenwärtig in der alten Klinik, wo er seine Beobachtungen machte, wohlbekannt. „Die Kranken und die Krankenpflegerinnen der Salpetriere, sagt er (S. 393), legen besonders grossen Wert auf die drei folgenden Kennzeichen der *) De ]a physiologie du Systeme uerveux et specialement du cerveau. Recherches sur les maladies nerveuses. Paris 1821.