Pathologisch-anatomische Sektionstechnik / von H. Chiari.

Chiari, H. (Hans)

Date:: 1907

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Credit: Pathologisch-anatomische Sektionstechnik / von H. Chiari. Source: Wellcome Collection.

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wenn er mit dem Doppelrhachiotom arbeitet, da ihn die gegebene Distanz der beiden Sägeblätter vor einer Verletzung des Rücken- markes am sichersten bewahrt. Bei Kindern eröffne ich die Wirbelsäule mit der Knochen- schere, indem ich nacheinander die einzelnen Bögen rechts und links durchkneipe. Untersuchung des Rückenmarkes. Nach Entfernung der hinteren Abschnitte der Wirbelbögen liegt die Pachymeninx spinalis vor und hat man nur dieselbe an der hinteren Peripherie des Rückenmarkes von unten nach oben mit Pinzette und Schere zu spalten, um das Rückenmark und seine innneren Meningen innerhalb des Wirbel- kanales in der Gänze übersehen zu können. Ist auf die Inter- vertebralganglien keine besondere Rücksicht zu nehmen, so entfernt man das Rückenmark samt der Pachymeninx aus dem Wirbel- kanale in der Weise, daß man das Rückenmark immer nur mittelst der Pachymeninx haltend, rechts und links die spinalen Nerven- wurzeln mit der Schere durchschneidet und schließlich die Pachy- meninx spinalis in ihrer ganzen Circumferenz von dem Rande des Foramen occipitale magnum quer abtrennt. Sind die Intervertebral- ganglien mit zu entfernen, so geschieht das in der Art, daß man durch leichten Zug an den einzelnen Nerven wurzeln die Inter- vertebralganglien vorzieht und peripheriewärts von ihnen die Spinalnerven durchschneidet. Sollte sich bei der Herausnahme des Rückenmarkes irgendwo ein durch das Vorspringen von Knochenzacken bedingtes Hindernis ergeben, so darf man ja nicht etwa am Rückenmarke zerren, um das Hindernis zu überwinden, sondern muß vielmehr die betreffenden Knochenzacken mit der Knochenschere durchschneiden. Das Rückenmark wird dann vorsichtig auf eine Platte gelegt und nach Besichtigung seiner ganzen Außenfläche die Zergliederung so vorgenommen, daß man vom caudalen Ende aus dasselbe mittelst zahlreicher Querschnitte, die mit ganz reinem Messer zu machen sind, in ca. 2 cm lange Abschnitte zerlegt, wobei, wenn möglich, wie z. B. im Dorsalmarke die Schnitte zwischen den einzelnen Segmenten des Rückenmarkes geführt werden sollen. Die einzelnen Schnitte sollen die Medulla spinalis vollständig durch trennen, da sonst Zerrungen in den nicht durchtrennten peripheren Anteilen der Medulla unvermeidlich sind. Ein Auseinanderfallen der dadurch erzeugten Teilstücke des Rückenmarkes ist nicht zu befürchten, indem diese durch die Pachymeninx zusammen gehalten werden. Die Schnittflächen werden dann in der Reihenfolge ihrer Anlegung von hinten her besichtigt und dabei, wie es übrigens der Richtung