Wilhelm Fabricius von Hilden, sein Leben und sein Verdienste um die Chirurgie : Studie aus der Geschichte der Chirurgie / von Rom. Joh. Schaefer.

  • Schaefer, Romanus Johannes.
Date:
1904
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Credit: Wilhelm Fabricius von Hilden, sein Leben und sein Verdienste um die Chirurgie : Studie aus der Geschichte der Chirurgie / von Rom. Joh. Schaefer. Source: Wellcome Collection.

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    also fünf Jahre vor dem Erscheinen des Werkes von Tagliacozzi die Rhinoplastik aus. In seiner 331. Observation erzählt uns Fabricius von einem Mädchen, dem im Jahre 1590 von einem Soldaten die Nase abgebissen worden sei. 2 Jahre darauf sei es nach Lausanne gekommen, wo damals Johann Griffonius ein scharf- sinniger und zugleich in der Praxis sehr glücklicher Wundarzt gewohnt habe. Dieser habe mit so gutem Erfolge die abgebissene Nase wieder ersetzt, daß 21 Jahre nachher kaum zu sehen gewesen wäre, daß die Nase künstlich hergestellt war. Nur sei die Nase bei heftiger Kälte etwas blau geworden. Als den Erfinder dieser Operation nennt er Casparus Taliacotius, den weltberühmten Professor der hohen Schule zu Bologna. Dort in Genf verkehrte Fabry auch häufig mit Dr. Janus- Antonius Saracenus, der im Jahre 1547 zu Lyon geboren war und sich bei der Pest in Genf sehr verdient gemacht hatte. Dieser wurde Mitglied des hohen Rates und wegen seiner großen Gelehrsamkeit Mitglied des mediz. Kollegiums und der mediz. Fakultät zu Paris. Auch lernte Fabricius in Genf seine spätere Gattin Marie Colinet, „Maria Colinetaea“ kennen, mit der er seit 1587 in glücklichster Ehe lebte. Colinetaea wird in der Geschichte der Medizin als tüchtige Chirurgin und Geburtshelferin genannt. Sie ist ihm eine treue liebevolle Lebensgefährtin gewesen. An seine Freunde Faber, Horst und mehrere andere schreibt er zum Schlüsse seiner Observation: ,,Vos salutat mea dilectissirna Colinetaea“, Griffonius und andere vergessen es nie zu schreiben: „Salutare velis dominam Colinetaeam.“ Rührend ist die sorgliche Liebe, mit welcher er noch in seinem Testamente für die treue Lebensgenossin seine Anordnungen trifft. Gleich nach seiner Hochzeit sehen wir ihn auf einer Reise durch die Schweiz und dann als Arzt in seinem Heimatsorte Hilden tätig. Seinen Wohnsitz hatte er damals nur 3 Jahre lang in Hilden, doch finden wir ihn später bis zu seinen letzten Lebensjahren immer wieder und wieder in seiner Heimat Kranke behandeln. In den Jahren 1591 bis 1596 praktizierte er abwechselnd in Köln, Düsseldorf und Hilden. In Köln trat er auch mit Dr. Joh. Cuno Breidenbach und den Söhnen seines Düsseldorfer Lehrherrn, Dr. Joh. Slot und dem Apotheker Reiner Slot in Verbindung. Dort besuchte er auch die Vorlesungen des Prof. Maulius und gab seine Arbeit: ,,De gangraena et sphacelo d. i. vom heißen und I*