Das Auge der Wassersäugetiere : Inaugural-Dissertation, welche nebst den beigefügten Thesen mit Genehmigung der hohen philosophischen Facultät der Känlich. Universität Breslau zur Erlangung der philosophischen Doctorwürde / öffentlich verteidigen wird August Pütter.

  • Pütter, August.
Date:
1901
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Credit: Das Auge der Wassersäugetiere : Inaugural-Dissertation, welche nebst den beigefügten Thesen mit Genehmigung der hohen philosophischen Facultät der Känlich. Universität Breslau zur Erlangung der philosophischen Doctorwürde / öffentlich verteidigen wird August Pütter. Source: Wellcome Collection.

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    bei rascher Bewegung oder tiefem Tauchen, unbedingt in die Tiefe der Orbita himeiugedirückt werden. Abgesehen von allem andern würde dann das Auge durch die Zerrung, die der Sehnerv dabei erleiden müsste, funktionsunfäbig werden. Der Verlust der Beweglichkeit, der mit der Erwerbung der Stützen verbunden war, erscheint ausgeglichen durch die Lage und andere eigentümliche Verhältnisse des Bulbus, die ich erst in meiner ausführlichen Arbeit besprechen werde. Von Interesse ist, dass beim Grönlandshai (Laemargus bornealis) der in mehr als 1000 m Tiefe lebt, eine Ein- richtung getroffen ist, die unter Erhaltung der Beweglichkeit des Bulbus, ihm doch eine Stütze gewährt. Es entspringt hier in der Nähe des Foramen opticum eine Knorpelspange, die in der Axe der Orbita sich erstreckend, an ihrem vor- deren Ende eine Gelenkpfanne trägt. In dieser bewegt sich der Bulbus, dessen hinterer Teil verknorpelt ist und die Form eines Gelenkkopfes hat, als freie Arthrodie. Der Opti- cus tritt seitwärts an den Bulbus heran. Das Prinzip ist ganz das gleiche, das Auge wird davor bewahrt, in die Tiefe der Orbita hineingedrückt zu werden. In der Art und Weise wie das Geflecht der Ciliargefässe in die Sclera eindringt, zeigen Barten- und Zahnwale sehr bedeutende Verschiedenheiten. Bei den Bartenwalen ist in der ganzen Umgebung des Opticus die Sclera trichterförmig ausgehöhlt. Die Höhlung ist ausgefüllt mit Ciliargef ässen, von diesen gehen im Umkreis des Opticus die hinteren Ciliararterien zur Ohorioidea indem sie in feinen Röhren die Sclera durchsetzen. Ausserdem aber hat der Plexus noeh zwei Ausläufer, die in horizontaler Richtung weit in die Sclera vordringen, bis gegen den Äquator hin. Oben und unten fehlen diese Ausläufer völlig, trotzdem müssen liier aber Röhren in der Sclera ausgespart bleiben, die es der oberen und unteren Vena vorticosa mög- lich machen, den Bulbusraum zu verlassen. Diese Röhren sind nur dünn und treten ohne den grossen Plexus der Ciliargefässe zu erreichen, bald aus der Sclera ans. Die hori- zontalen Vortexvenen verlaufen in den Ausläufern des Plexus. t