Enchondrom des Deltamuskels / von B. Honsell.

Honsell, B.

Date:: [between 1880 and 1889?]

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Credit: Enchondrom des Deltamuskels / von B. Honsell. Source: Wellcome Collection.

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in welchem es sich indessen nicht um mehrere kleinere, sondern um einen grossen Tumor handelte, möge im Folgenden kurz mitgeteilt werden. Zuvor sei es mir erlaubt, meinem hochverehrten Chef, Herrn Professor v. Bruns, für die gütige Ueberlassung desselben erge¬ bensten Dank auszusprechen. Josef Bader, 27 Jahre alt, Müller, stammt ans gesunder Familie und hat selbst nie eine schwerere Krankheit durchgemacht. Seit 8—10 Wochen bemerkt er an der rechten Schulter eine derbe Anschwellung, welche rasch an Grösse zunalnn, ohne indessen Beschwerden zu verursachen und ohne den Pat. in seiner Arbeitsfähigkeit zu beeinträchtigen. Eine Ursache für sein Leiden weiss der Kranke nicht anzugeben, doch ist zu bemerken, dass er namentlich in den letzten Monaten vielfach schwere Lasten auf der rechten Schulter zu tragen hatte (Mehlsäcke). Status: 14. VII. 98. Kräftig gebauter, gut ernährter Mann. Innere Organe normal. An der Vorderseite der rechten Schulter ündet sich ein mehr als zwei faustgrosser, anscheinend knochenharter Tumor von glatter Oberfläche, welcher auf der Unterlage gut verschieblich und nirgends mit der Haut verwachsen ist. Der Umfang der rechten Schulter beträgt 53 cm gegen 41 auf der gesunden Seite. Die Bewegungen des rechten Armes sind vollständig unbehindert, es bestehen keinerlei Störungen der Sensibilität. 20. VII. 98. Operation in Aethernarkose (Herr Prof. v. Bruns): Ein ca. 20 ein langer, in der Axe des Oberarmes geführter Schnitt durch¬ trennt Haut und Unterhautzellgewebe und dringt durch die oberflächlichen Muskellagen des Deltoides direkt auf den Tumor ein. Dieser ist scharf begrenzt und lässt sich leicht aus dem Deltoides, von dem er allseitig umgeben ist, ausschälen; nur in einem etwa fünfmarkstückgrossen Bezirk, wo innigere ATerwachsungen mit dem Muskelgewebe bestehen, wird ein Teil des letzteren mitentfernt. Naht des Muskels und der Haut; Airol- pasten-Verband. Die Wundheilung erfolgte per primam intentionem. Präparat: Der exstirpierte Tumor ist etwa zwei Faust gross und be¬ sitzt eine nierenförmige Gestalt. An seiner Oberfläche wird er von einer zusammenhängenden, leicht abziehbaren Bindegewebshülle umgeben, der an einer Stelle noch ein Stück Muskelgewebe anhaftet; auf dem Durch¬ schnitt zeigt er das typische Bild eines reinen Enchondroms, ein System von bandartig geschlängelten und verzweigten Bälkchen von grauer Farbe, glänzendem, halb durchscheinendem Aussehen und knorpelharter Konsistenz. Zwischen diesen Bälkchen, welche eine durchschnittliche Breite von 0,25 bis 0,5 cm besitzen, ziehen sich schmale Bindegewebsziige nach der Peripherie hin. Mikroskopischer Befund: Die Knorpelsubstanz besteht aus einer hyalinen Masse, in der sich zahlreiche, von Kapseln umgebenen, ein- und mehrkernige, rundliche Zellen eingelagert linden. Das Bindegewebe, welches 14*