Drei Fälle von Peniscarcinom aus der hiesigen chirurgischen Klinik ... / Albert Schneider.

Schneider, Albert (Albert Eduard Gustav), 1865-

Date:: 1890

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Credit: Drei Fälle von Peniscarcinom aus der hiesigen chirurgischen Klinik ... / Albert Schneider. Source: Wellcome Collection.

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Katheter in die Harnröhre und umschnürte das Glied hinter der erkrankten Partie. Am 5. Tage wurde das abgestorbene Stück des Gliedes vor der Ligatur mit dem Messer entfernt und dann das spontane Durchschneiden der Ligatur abgewartet. Trotzdem diese Methode ziemlich langwierig und sehr grausam war, insofern sie dem Patienten un¬ sägliche Schmerzen bereitete, wurde sie dennoch bis in das 19. Jahrhundert hinein ausgeführt. Dasselbe Princip der Vermeidung der Blutung verfolgte Bon net. Dieser ersetzte die Ligatur durch eine Aetzmasse, die aus Zinkchlorür und Wiener Aetzpaste hergestellt war und erreichte so ebenfalls das Abfallen der erkrankten Partie. Diese Methode hatte jedoch dieselben Übelstände wie die vorige; sie muss auch wohl ihren Erfinder selbst nicht be¬ friedigt haben, denn er ging bald über zu der Am¬ putation des Penis mittelst glühender Messer. Jedoch auch dieses Verfahren leistete nicht das, was von ihm erwartet wurde; es waren zu der Operation 5 bis 6, in einem Falle sogar 17 Messer nötig. An die Stelle des Abbindens trat in neuerer Seit das Ecrasement lineaire von Chassaignac; jedoch wurde hierbei die Blutung durchaus nicht vermieden. Mit mehr Sicherheit geschieht letzteres bei der Amputation mittelst der galvanokaustischen Schneide¬ schlinge, welche Middeldorpf schon im Jahre 1854 zu diesem Zwecke empfohlen und Bardeleben zum ersten Male zur Amputation benutzt hatte.