Die Darmbakterien des Säuglings und ihre Beziehungen zur Physiologie der Verdauung / von Theodor Escherich.

Escherich, Theodor, 1857-1911.

Date:: 1886

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Credit: Die Darmbakterien des Säuglings und ihre Beziehungen zur Physiologie der Verdauung / von Theodor Escherich. Source: Wellcome Collection.

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4) Gleiche Anordnung wie 3; wie dort reichliche Ausfüllung beim An- säuern, im Filtrat schwache Reaction wie bei 3. Filterrückstand = 1,0834 (Casein -f- Fett) Es gellt auch aus diesen Versuchen hervor, dass dem Bakterien- gemenge, wie es im Stuhl sich findet, nur ein geringes Spaltungs- Vermögen auf Eiweiss zukommt und auch die Mitwirkung des Pan- kreas nichts daran ändert. Es wurden unter den günstigsten Be- dingungen und bei lOstündiger Einwirkung nur 21,3 °/o des vor- handenen Caseins in andere Verbindungen umgewandelt, worin die Fettzersetzung noch mit inbegriffen ist. In derselben Zeit wurde die gleiche Caseinmenge von Pankreasferment allein vollständig pep- tonisirt, ja die kleine Differenz zwischen Glas 1 und 2 spricht eher für einen schädigenden Einfluss der Bakterienentwicklung auf die peptonisirende Wirkung des Fermentes. Im Darmkanal selbst wird bei dem Mangel an freiem Sauerstoff die Vermehrung der Bakterien und ihre Einwirkung auf das Casein eine noch weit ge- ringere sein, und selbst vor diesem Verluste ist der Organismus geschützt durch die ungemein rasche Resorption des Caseins im Darmkanal, das sicherlich nicht den zehnten Teil der obigen Ver- suchsdauer im Dünndarm der Bakterieneinwirkung’ ausgesetzt ist. Das Fehlen der Eiweissfäulnissproducte erklärt sich demnach aus dem Fehlen der Eiweissspaltung überhaupt im Darmkanal des Säug- lings, welche bei dem Mangel proteolytischer Fähigkeiten der Milch- kotharten und der raschen Resorption des Caseins nicht möglich erscheint. Säuregehalt des Säuglingsstuhls. Die Reaction des Säuglingsstuhles wird unter normalen Ver- hältnissen stets schwach sauer1) gefunden, während nach Noth- nagel2) die Stühle der Erwachsenen meist alkalisch, seltener sauer oder neutral reagiren. In letzteren ist eine grosse Reihe organischer Säuren, namentlich Essig- und Buttersäure gefunden worden, im Säuglingsstuhl ist nach den Untersuchungen von Wegscheider und Uffelmann die Milchsäure (neben geringen Mengen von Fett- säuren) die einzig normal vorkommende. Der Nachweis derselben fl Vierordt, Pliysiol. cf. Kindesalters S. 71. 2) Beiträge zur Physiologie des Panns 1884, S. 79.