Volume 1

Lehrbuch der practischen und theoretischen Pharmacie : mit besonderer Rücksicht auf angehende Apotheker und Aerzte / von Clamor Marquart Marquart, Ludwig Clamor, 1804-1897.

Date:
1865-1866
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Credit: Lehrbuch der practischen und theoretischen Pharmacie : mit besonderer Rücksicht auf angehende Apotheker und Aerzte / von Clamor Marquart Marquart, Ludwig Clamor, 1804-1897. Source: Wellcome Collection.

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    Von der Gestalt der Mineralien. 5 1. Von der Gestalt der Mineralien. (Stereometrische Kennzeichen.) Die Mineralien kommen entweder als krystallisirte Mine- ralien (Krystalle) vor oder sie bilden mineralische Mas- sen, die meist Hanfwerke von nicht bestimmbaren Krystallen sind. Nur zwei Mineralien sind bei unserer gewöhnlichen Temperatur .flüssig, Quecksilber und Erdöl (manche Mineralogen zählen auch das Wasser, ja die Luft zu den Mineralien; gewöhnlich bezeichnet man diese aber als Atmosphärilien). Die Lehre von der Gestalt der krystallisirten Mineralien oder Krystalle, nennt man Krystallographie, Krystallbeschrei^ b u n g. Krystalle sind durch innere Kraft symmetrisch gestaltete Körper, die durch eine bestimmte Zahl ebener unter bestimmten Winkeln zusammentretender Flächen begrenzt werden. Man unterscheidet an jedem Krystalle Flächen, Kanten und Ecken. Die Flächen können sein: Dreiecke, Vierecke, Fünf- ecke, Sechsecke. Die Dreiecke sind entweder gleichseitig, oder gleich- schenkelig oder ungleichseitig, aber niemals rechtwinkelig. An den Vierecken sind entweder die zwei gegenüberliegen- den Seiten parallel, Parallelogramme, oder sie sind nicht pa- rallel, Klinogramme. Die Parallelogramme sind entweder rechtwinkelig und haben gleiche Seiten, Quadrate, oder nur die gegenüberstehen- den Seiten sind sich gleich, Rectangeln. Wenn die Vierecke schiefwinkelig sind und gleiche Seiten haben, heissen sie Rhom- ben, wenn sie nur gegenüber liegende gleiche Seiten haben, Rhom- boide. Sind an einem Vierecke nur zweiSeiten parallel, die bei- den andern nicht, so heissen sie Trapeze, ist keine Seite der andern parallel, so nennt man sie Trapezoide. Kanten werden gebüdet durch Berührung zweier gegen- einander geneigter Flächen. Man nennt die Kanten stumpfe, wenn sich die sie bildenden Flächen unter stumpfen, u^ spitze, wenn sie sich unter spitzen Winkeln schneiden. Ecken werden an einem Krystalle gebildet, wenn sich 3 oder mehrere Flächen in einem Punkte berühren. Nach der Zahl der Flächen, welche sich in einer Ecke des Krystalls berühren, nennt man die Ecken drei-, vier-, sechsflächige Ecken.